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■ Soundcheck IIGehört: Laika

Gehört: Laika. Das Spektakel ist ihre Sache nicht, so scheint es zumindest. Auf den Boxen dimmt ein beleuchteter Plastikblumenstrauß, die Männer suchen Schutz hinter ihren Instrumenten, und Margaret Fiedler, die es da ganz alleine vorne am Bühnenrand aushalten muß, seufzt gleich am Anfang: „Uhhh, it's one of those days.“. Merkt man aber überhaupt nicht, denn ganz leise entwickeln Laika im Logo einen Sog aus subsonischen Bässen und in höchsten Frequenzen flirrenden Beats.

Fiedler und ihr Gatte Guy Fixsen, der sich irgendwo in der Bühnenecke verkrümelt hat, tragen ihre Gitarren zwar geschultert wie Jagdgewehre, aber sie ballern damit nicht drauflos. Zumindest nicht am Anfang. Fiedler läßt sich, melancholisch ins Bühnenlicht starrend, von den Wellen tragen, die aus den Sequenzern und den Schlaginstrumenten gespült werden.

Doch auf einmal scheint sie vergessen zu haben, daß das ja nicht ihr Tag ist. Von da an legt sich die schüchterne Person mehr und mehr ins Zeug, und als dann der Hit „Bed Bugs“gespielt wird, in dem sich das Schlagzeug in waghalsiger Polyrhythmik über die elektronischen Beats ergießt, da schlägt sie besessen auf ihr Keyboard. Keine Ahnung, ob da überhaupt Töne rauskommen, aber es sieht gut aus.

Nachdem das Elektronik-Ensemble zum Schluß noch einmal für das monströse „44 Robbers“auf die Bühne gekommen ist, weiß man natürlich, daß der zurückhaltende Anfang nur Teil eines Rituals ist, an dessen Ende die Befreiung durch die Brechstange steht. Irgendwie sind sie also schon spektakulär, diese Leisetreter aus London.

Christian Buß

Foto: jms

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