Hexen hexen

Im Rahmen der Unesco-Konferenz „Confintea“hielt die Historikerin Roswitha Rogge im Völkerkundemuseum einen Vortrag über „Zauberinnen und Hexen im frühneuzeitlichen Hamburg“. Die Hexenverfolgung sei in Hamburg keine von der Obrigkeit lancierte Hatz gewesen. Die reiche Handelsstadt hätte solche Machtdemonstrationen nicht nötig gehabt. Hexen-Hetze, z.B. gegen Nebenbuhlerinnen, sei nicht selten die einzige Möglichkeit für entrechtete Ehefrauen gewesen, um ihre wirtschaftliche Versorgung durch den abtrünnigen Gatten zu verteidigen. Ohne Ehe, keine Zukunft. Vor Gericht war für die Frau im späten Mittelalter keine Gerechtigkeit zu holen. Das Gesetz: reine Männersache. Aus gesellschaftlicher Ohnmacht blühte das Denunziantinnentum, wie die Historikerin in Quellenanalysen eindrucksvoll belegte. kaf