Das Öl im Regenwald

■ Wie Ölkonzerne in Ecuador die Nutzung indianischen Landes erkaufen

Im April 1996 schrieb Elias Piaguaje, ein Indianer aus dem amazonischen Regenwaldgebiet von Ecuador, einen Brief an den Chef der Occidental Petroleum Corporation. „Als Präsident des Secoya- Volkes möchte ich Sie darüber in Kenntnis setzen“, begann er, „daß wir übereingekommen sind, Occidental keinerlei Aktivitäten zu erlauben, die unsere Gebiete in Mitleidenschaft ziehen.“

Ein Jahr später revidierten die Secoya auf ihrem 9. Jahrestreffen diese Entscheidung und stimmten vier zu eins dafür, daß die Ölgesellschaft in ihrem Land nach Öl suchen und die Funde ausbeuten darf. Innerhalb einer Woche waren elf ihrer Anführer in die Hauptstadt Quito zu Verhandlungen über die Entschädigungszahlungen gefahren. Drei Tage später war die Ölgesellschaft da.

Ich holte die Delegation der Secoya vom Bus aus Quito ab, einen Tag, nachdem sie den Vertrag mit „der Gesellschaft“, wie sie Occidental nennen, unterschrieben hatten. Sie kamen bei Sonnenaufgang in Shushufindi an, einer von der Ölindustrie geschaffenen Stadt, der letzten Haltestelle vor dem Regenwald. Eine dicke, rostige Pipeline schlängelt sich die Hauptstraße entlang gen Norden zur Sistema del Oleoducto Trans-Ecuatoreano, die das Öl für den Export über die Berge zur Küste transportiert.

Die Hälfte des Regierungshaushalts fließt durch diese Röhre aus dem ecuadorianischen Amazonasgebiet – Regierungsgelder für Investitionen finden den Weg in die Region nicht zurück. Die Straßen von Shushufindi sind unbefestigt, flankiert von offenen Abwasserkanälen, die Luft ist stickig von Abgasen, und die einzige nächtliche Beleuchtung kommt von den offenen Flammen der Bohrtürme, die hoch über den Dächern züngeln. Weiße sind hier nicht willkommen: Die Leute starren einen an und murmeln etwas von Dieben und Mördern. Angekettete junge Raubkatzen fauchen und spucken.

Ich kam von Norden in die Stadt in einem offenen Ranchero-Bus, der die ölverschmierte Straße entlangrutschte und jedes Schlagloch mit einem heftigen Schütteln quittierte. Eine ältere Frau, die neben mir eingezwängt saß, staunte, daß ich mich getraut hatte, allein zu reisen. „In der Bibel steht, daß uns harte Zeiten geschickt werden, um uns zu versuchen“, murmelte sie, als wir uns der Stadt näherten. „Hier sind sie schon angebrochen, genau hier in Shushufindi.“

Die Politik der guten Beziehungen

Ich kam eine Nacht vor den Secoya an und verbrachte den nächsten Morgen damit, nervös in den noch schattigen Straßen herumzulaufen, darauf bedacht, ihre Ankunft ja nicht zu verpassen. Ich hatte keinen von der Gruppe vorher gesehen – aber schließlich erkannte ich sie ganz leicht. Ihre schlecht sitzenden Hemden waren zerknauscht, zusammen hatten sie gerade mal eine Tasche an Gepäck bei sich, und ihren Gesichtern sah man an, daß sie nicht in dieser Stadt zu Hause waren.

Elias Piaguaje war sofort als ihr Anführer erkennbar – klein und kompakt, mit scharfen Augen und selbstsicherem Gang. Er trug einen Füller in der Brusttasche und einen Schnellhefter mit Dokumenten in der Hand. „Wir hatten eine schlimme Fahrt“, sagte er und nahm mich am Arm. „Aber das Schlimmste liegt noch vor uns: Wir müssen unseren Leuten sagen, daß die Gesellschaft uns nicht mal die Hälfte von dem zugestanden hat, worum wir gebeten haben – nicht mal die Hälfte.“

Die Secoya sind eine von insgesamt acht indigenen Gruppen, die von der Ölförderung im Oriente, Ecuadors Amazonasregion, betroffen sind. Ein Clan isoliert lebender Huaorani sind die einzigen Indianer, die nicht betroffen sind. Einige Gruppen sind in der Vergangenheit durch die Industrie schon verschwunden, die Bevölkerungszahl anderer, wie der Cofán, ist gesunken.

Ölgesellschaften in aller Welt behaupten, sie hätten die alte Politik der mangelnden Vorsorge für lokale Bevölkerungsgruppen überwunden und sie durch eine Politik guter Beziehungen zu gegenseitigem Nutzen ersetzt. Eine dieser Gesellschaften ist Occidental. Und nun hatten die Secoya im letzten Jahr vor der schwierigen Entscheidung gestanden, ihr Land entweder gegen die Ölförderung zu verteidigen oder den großen Versprechungen der Gesellschaft auf Entwicklungsprojekte und beispiellose Umweltschutzstandards Glauben zu schenken.

Die Ölförderung im Oriente- Gebiet erwirtschaftet beinahe die Hälfte des Regierungsbudgets, und in nur 25 Jahren ist die gesamte Region zu einem industriellen Entwicklungsgebiet geworden. „Hier ist ein neuer Wilder Westen entstanden“, sagt Andy Drumm, ein walisischer Ökologe, der seit fast zehn Jahren als Fremdenführer in diesem Gebiet arbeitet.

Gestoppt werden können die Bohrungen nicht mehr, aber ökologische Kampagnen haben, wie auch die Entschädigungsforderung von einer Milliarde Dollar gegen Texaco zeigt (siehe dazu den Text auf Seite 15), die Ölgesellschaften gezwungen, zumindest eine grünere Sprache zu sprechen, auch wenn die Taten noch hinterherhinken. Außerdem müssen sie die lokale Bevölkerung als Partner der ökonomischen Entwicklung zur Kenntnis nehmen.

Paulina Garzón steht an der Spitze der Anti-Öl-Kampagne von Acción Ecológica, einer in Quito ansässigen NGO. Sie sieht die angeblichen Verbesserungen mit Skepsis. „Die Veränderungen sind total oberflächlich“, behauptet sie. „Reine Propaganda, die nur den Widerstand schwächen soll.“ Dennoch sind die Zeiten vorbei, als Texaco einfach alles überrollte, was im Weg stand, und die Multis müssen sich ihren Weg durch den Dschungel mit subtileren Methoden bahnen.

Der Regenwald von Ecuador hat Besitzer auf drei Ebenen: die Mineralfunde im Bauch der Erde gehören dem Staat, Erschließung und Produktionsrechte den Ölgesellschaften, und das Land – zumindestens ein Teil davon – gehört den Leuten, die dort leben. In dem Maße, in dem dieser dritte Besitztitel akzeptiert wird, hat sich die Politik des Dschungels in ein kompliziertes Netz von Absprachen zwischen den petroleros, d.h. allen, die irgendwie für die Ölgesellschaften arbeiten, und den indianischen Dörfern verwandelt. In ihren Verträgen mit der ecuadorianischen Regierung sind die Ölgesellschaften an mehr umweltbewußte und soziale Vorschriften gebunden als in jedem anderen südamerikanischen Land. Vor Ort jedoch, weit von den Büros der Hauptstadt in den Bergen entfernt, kontrollieren sich die petroleros selbst.

Occidental, genannt Oxy, ist stolz auf die Beziehungen zu den Bewohnern von Block 15, ihrem etwa 2.500 Quadratkilometer großen Konzessionsgebiet im nordöstlichen Oriente, wo sie seit 1985 operiert. Das Bevölkerungsprogramm der Gesellschaft an ihrem Hauptstandort Limoncocha liegt an einem silbrig glänzenden See, der früher voller Alligatoren war. Das Gebiet besteht aus einer Kaffeekooperative, Hühnerhöfen, Baumschulen und einem rudimentären Gesundheitszentrum.

„Am Ende geben sie immer nach“

Manuel Echeverria, Bevölkerungs- und Publicity-Manager bei Occidental, erklärt den Grund für die „guten Werke“: „Wenn wir die Zustimmung der Leute hier nicht hätte, könnten wir schlicht nicht arbeiten. Sie sind die Landbesitzer, also müssen sie auch etwas davon haben. In der ersten Stufe der Erschließung bieten wir ihnen notwendige Verbesserungen – Außenbordmotoren, Herde, Dachdeckermaterial. Wenn wir Öl finden, richten wir längerfristige soziale Projekte ein.“

Oxy zahlt keine Pacht, sondern eine Entschädigung für die Unannehmlichkeiten ihrer Präsenz. „Die Umweltschützer sagen, daß wir einen korrumpierenden Einfluß ausüben“, sagt Echeverria, „aber im Unterschied zu unseren Kritikern tun wir nicht so, als wüßten wir besser, was die Indianer brauchen. Wir forschen nicht über sie oder sagen ihnen, was sie tun sollen, sondern geben ihnen, was sie von uns verlangen.“

Echeverria, ein ruhiger Mann etwa Mitte Dreißig, pendelt mit Leichtigkeit zwischen seinem Quito-Büro und dem dampfenden Lager in Limoncocho. Früher arbeitete er als Ingenieur bei Oxy, ließ sich jedoch vor drei Jahren, fasziniert von den Beziehungen zu den Einwohnern, in diese Abteilung versetzen. Was passiert, frage ich ihn, wenn ein Dorf das von Occidental angebotene Projekt nicht will und sich weigert, die Gesellschaft auf ihr Land zu lassen? „Wir warten“, antwortet er. „Am Ende geben sie immer nach.“

Die Secoya leben in drei Gruppen am südlichen Ufer des Aguarico. Als sie in den 60ern hierherkamen, stand auf beiden Seiten des Flusses noch jungfräulicher Dschungel. Jetzt sind seine Ufer fast auf ganzer Länge, vom Fuß der Anden bis nach Peru, kultiviert worden, in der Regel von colonos, landhungrigen Zuwanderern aus dem Bergland und von der Küste, die den von der Ölindustrie gebauten Straßen folgten. Nachdem den Secoya 1989 40.000 Hektar Land zugesprochen worden waren, machten sie aus dem darin verbliebenen Regenwald sofort ein Jagdgebiet. „Keiner durfte sein Haus innerhalb dieses Reservats bauen“, erklärt Elias. „Wir leben von der Jagd, und das war der einzige Ort, an dem die Tiere noch ungestört waren. Genau dieses Gebiet will die Ölgesellschaft jetzt erschließen.“

Der Fluß biegt hinter dem größten Secoya-Dorf, San Pablo de Kantesiayá, nach Osten ab. Am Abend meiner Ankunft und dem Tag des Verhandlungsbeginns in Quito wurde das Wasser schwarz. 100 Kilometer flußaufwärts liegt nämlich Lago Agrio, eine Art Barackenstadt wie Shushufindi, eingekeilt von rostigen Pipelines und tropfenden Pumpen. Hier war Texacos erste Bohrstelle, die von den Arbeitern „bitterer See“ getauft wurde. Wenn man über den Fluß ankommt, sieht man von San Pablo als erstes die Gruppen von Frauen, die im Fluß ihre Wäsche waschen, und Kinder, die am sumpfigen Ufer angeln. „Man nennt ihn den Fluß des reichen Wassers“, sagt Manuel, der mich in seinem Kanu herbrachte. „Aber wer weiß, was die Fische, die an Lago Agrio vorbeigeschwommen sind, hier alles in sich haben.“

Die Secoya hatten sich ein Jahr lang gegen Occidental gehalten, während die meisten Gruppen schon nach wenigen Monaten Verträge mit den petroleros abschlossen. Echeverria gibt zu, daß sie „bisher die weitaus schwierigste Gruppe überhaupt“ waren. Eines der größten Hindernisse für die Gesellschaft ist die hohe Achtung, die die Leute ihren Anführern entgegenbringen. Viele von ihnen sind mit Texacos Arbeitsweisen flußaufwärts aufgewachsen und können stundenlang von den negativen Folgen der Ölindustrie erzählen. Am überzeugendsten sprechen die Secoya mit dem höchsten Einkommen über eine Zukunft ohne petroleros. So betont zwar Elias die Wichtigkeit des Jagdgebiets für die Tradition der Secoya, aber er selber wurde vom Summer Institute of Linguistics erzogen und jahrelang unterstützt – den evangelischen Missionaren, die 40 Jahre mit den Secoya gelebt haben. Er besitzt Vieh, handelt mit Kaffee, reist öfter ins Ausland („aber die NGOs zahlen das Ticket“) und läßt zwei seiner Kinder die Schule in Quito besuchen.

Die meisten Secoya sind nicht so wohlhabend wie Elias. Ihre Existenz besteht im Überleben von Tag zu Tag – die Secoya-Sprache hat keine Wörter für Zahlen. Wie andere indigene Völker des Amazonas leben sie auf der Grenze zwischen Dschungeltraditionen und multinationalem Kapitalismus.

Miguel Angel Cabodevilla, ein Kapuzinerpriester, lebt seit den 70er Jahren im Oriente-Gebiet und hat beobachtet, wie die Indianer in diesen Zustand hineingeschliddert sind. „Der Aguarico- Fluß wurde in den letzten 15 Jahren mit großer Geschwindigkeit erschlossen“, erzählt er mir in den kühlen Räumen der Quito-Mission. „Die Konfrontation der Secoya mit der Außenwelt war unerwartet und verwirrend. Alle haben ihnen Entwicklungsprojekte angeboten: die Holzindustrie, Palmölproduzenten, Missionare, Umweltschützer, NGOs, Fremdenführer – und jetzt eben auch die Ölindustrie.“

Da es keinerlei staatliche Fürsorge gibt, neigten die Indianer dazu, sich für das Projekt zu entscheiden, das ihnen am schnellsten am meisten bot. Letztendlich waren diese Entscheidungen aber nur halbherzig – weshalb für die meisten Secoya weniger ihr Einkommen stieg als ihre Erwartungen. Kapuzinerpriester Capuchin macht ein bedenkliches Gesicht: „Sie sind in einem Zustand höchster Verwundbarkeit.“

Occidental hat alle Register gezogen, um die Secoya davon zu überzeugen, daß die Erlaubnis, der Ölgesellschaft Zugang zu ihrem Land zu gewähren, ihr Leben leichter machen wird. Im Februar kamen neun Oxy-Leute und Jorge Trujillo, ein lokaler Anthropologe, zu einem Secoya-Treffen in Seguaya, das etwas flußabwärts von San Pablo liegt. Trujillo hatte über die Secoya geforscht und erklärte ihnen nun, die Pläne der Gesellschaft für den Schutz ihres Landes würden „das traditionelle Wissen ihrer Ahnen“ mit „dem neuen Wissen“ zusammenbringen. Die Secoya beeindruckte das zunächst überhaupt nicht. „Die Gesellschaft hat mit Hilfe von Anthropologen eine gründliche Strategie ausgearbeitet“, sagt Colón Piaguaje, der Präsident von San Pablo. „Ich bin beunruhigt über Trujillos Anwesenheit. Er hat sich viel von meinen Großeltern erzählen lassen, und jetzt will er uns sagen, welchen Weg wir gehen sollen.“ Am Ende der Versammlung stimmen sie ab: Die Mehrheit will Occidental nicht auf ihrem Land haben.

Kühlschränke und Fischteiche für Land

Im März wurden zehn Secoya nach Limoncocha eingeladen: Sie sollten sich überzeugen, wie sauber die Arbeit ist und wie sehr die Gesellschaft „ein Teil der Gemeinschaft“ geworden ist. Teodoro, der in der Nähe von San Pablo Hütten an Touristen vermietet, war dabei und erzählte mir, daß er „keine Verschmutzung“ bemerkt hat und „die sozialen Projekte toll aussahen“. Elias sagt: „Alle zehn kamen krank zurück.“

Im April fuhr Echeverria mit einigen Secoya-Führern für ein paar Tage an die Küste. Als ich ihn fragte, ob das ein notwendiger Bestandteil der Beziehungen zur Bevölkerung sei, antwortete er: „Sie hatten noch nie das Meer gesehen. Sie baten uns darum, also buchten wir Zimmer im zehnten Stock eines Hotels am Strand, damit sie den bestmöglichen Ausblick hatten.“ Weder Elias noch Colón wurden eingeladen. Die Gesellschaft meinte, sie seien ohnehin die Millionäre der Gemeinde und könnten sich selbst eine Ferienreise finanzieren. Javier Piaguaje, der neue Präsident der Secoya und nur ein „mittelreicher Millionär“, durfte dagegen mit. „Javier ist ein prima Kerl“, versicherte mir Echeverria, „jung, aber tiene pilas – in den Startlöchern.“

Einen Monat später kamen Echeverria und seine Assistenten dann zu dem entscheidenden 9. Jahrestreffen. Nach zehn Tagen Diskussion waren nur noch 20 Prozent der Secoya gegen die Ölgesellschaft. Was immer die Oxy-Leute auch gesagt haben, sie schienen sie schließlich überzeugt zu haben.

Es war schwer, einen Secoya zu finden, der mir genaueres erzählen wollte. Nur beim Frühstück am Tag meiner Abreise erzählte mir José, dem die von mir gemietete Hütte gehörte, was die Gesellschaft geboten hatte: Jede Familie sollte Sonnenkollektoren, eine Wasserpumpe, einen Kühlschrank, einen Fischteich und einen Herd bekommen. „Und das nur für die Erschließung!“ sagte er mit glänzenden Augen. „Wenn sie Öl finden, machen wir noch einen Deal. Im ersten Schritt kriegen wir bessere Häuser, im zweiten kriegt jeder ein Haus und im dritten? – Haben wir alle Paläste!“

Er wäre enttäuscht über die reduzierte Zahl der Plastikwasserkanister und die fehlenden Kühlschränke und Kreissägen, die die Verhandlungsführer in Quito eigentlich zugesichert bekommen hatten. „Wie sind eine umweltbewußte Gesellschaft“, hatte einer von Oxy gesagt. „Meint ihr, wir geben euch Maschinen, um die Bäume zu fällen?“ Wenigstens hatten sie ein paar computergesteuerte Sonnenkollektoren ergattert – nützlich für den Fall, daß die Gesellschaft Öl findet und man eine zweite Liste von Entschädigungsforderungen schreiben kann.

Falls Öl auf ihrem Land gefunden wird, sollen die Secoya Fischteiche, eine Holzwerkstatt und eine Reisschälmaschine bekommen. Das mag den Verlust des Einkommens durch die Jagd aufwiegen, aber große Gewinne, die ihre Lebensumstände entscheidend verbesserten, sind davon nicht zu erwarten. Die lange Liste von cosas, Dingen, die die einzelnen Dörfer von der Gesellschaft forderten, garantiert noch keine längerfristige Entwicklung, und nirgends im Vertrag werden die Wartungskosten der cosas erwähnt.

Es scheint, daß die Secoya wohl dem Beispiel all der anderen Gruppen folgen werden, mit denen ähnliche Verträge gemacht wurden. Statt stärker und unabhängiger zu werden, wird ihr Angewiesensein auf die Ölgesellschaft in allen Lebensbereichen wachsen. Und die Entschädigungszahlungen werden wohl kaum ein Loch in das Budget von Occidental reißen, sondern, wie bei allen guten Ölgesellschaften, ganz dazu dienen, für möglichst wenig Geld soviel Öl wie möglich – und so schnell wie möglich – zu produzieren. Emily Walmsley

Emily Walmsley ist freie Publizistin und Lateinamerikaspezialistin