5000 für eine Handvoll Neugier

■ Kleiner, aber länger: Die Filmothek, die einzige ihrer Art in Hamburg, hat ihren Träger und ihre Räumlichkeiten gewechselt

Dienstag – Gewalt in der U-Bahn ist momentan der Renner in der Filmothek Hamburg. Wer ihn nicht kennt, braucht sich dennoch keine Sorgen machen, daß er in Sachen Kino nicht mehr auf dem Laufenden ist. Es ist schließlich ein Dokumentarfilm, der wohl niemals eine fußballfeldgroße Leinwand bespielen wird.

Die Filmothek gibt es seit drei Jahren und ist in ihrer Form einzigartig in Hamburg. Sie verleiht Dokumentar- und Kurzfilme, Filme von Vereinen, Verbänden und der Wirtschaft.

Seit Anfang August befinden sich ihre Räume im Filmhaus auf dem Zeisegelände, direkt gegenüber der bisherigen Filmothek. Am Freitag wurden die neuen Räume im Rahmen einer kleinen Feier der Öffentlichkeit präsentiert. Der Vorstandsvorsitzende der Konferenz der Landesfilmdienste, Klaus Walter Müller, hob hervor, daß die neue Filmothek zwar „nichts Neues“sei, daß jedoch das Angebot deutlich verbessert werden konnte. Die neuen Räume sind zwar etwas kleiner, doch bleiben weiterhin über 5000 Titel zum kostenlosen Verleih im Angebot. Etwa 14.000 mal im Jahr wird Material der Filmothek vorgeführt. Lehrer, Bildungsstätten Jugendliche und viele andere Interessierte nutzen das Angebot zu ihrer Information, als Lehrmittel oder zur Recherche.

Die wichtigste Verbesserung ist, daß die Öffnungszeiten erneut ausgedehnt werden konnten. Montags bis donnerstags ist jetzt von 10-18 Uhr und freitags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Dadurch hat Bibliothekarin Stefanie Rapp mehr Zeit, die Nutzer der Filmothek zu informieren und zu schulen.

Gewechselt wurden nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch der Träger der Filmothek. War sie bisher noch dem Landesfilmdienst Schleswig-Holstein unterstellt, ist der neue Träger der Dachverband Konferenz der Landesfilmdienste e.V.

Oliver Nachtwey