Frieden für Korea rückt näher

■ Bei Vorgesprächen Ort und Zeit von Friedenskonferenz vereinbart, die Tagesordnung bleibt aber weiter umstritten

New York (dpa/AP/rtr/taz) – Süd- und Nord-Korea sowie die USA und China wollen im Herbst in Genf Friedensverhandlungen für die Koreanische Halbinsel aufnehmen. Das wurde am Donnerstag abend nach Abschluß dreitägiger Vorbereitungsgespräche in New York bekannt. Es war nicht gelungen, auch die Tagesordnung für die Friedensgespräche festzulegen. Dies soll erneut bei Vorgesprächen am 15. September in New York versucht werden.

Sechs Wochen nach Festlegung der Tagesordnung sollen dann Friedensverhandlungen in Genf beginnen. Davon wird 44 Jahre nach dem Koreakrieg eine Friedensordnung für die fernöstliche Halbinsel erwartet. Der dreijährige Krieg mit rund drei Millionen Toten war 1953 nur mit einem Waffenstillstand geendet.

Ein US-Delegierter bewertete die Gespräche als zufriedenstellend. Er sei zuversichtlich, daß sich die vier bei der nächsten Runde über das Programm einigen würden.

Der nordkoreanische Vizeaußenminister Kim Gye Guan erklärte, er sei trotz der fehlenden Einigung über die Gespräche erfreut. Seine Regierung wolle über den Abzug der amerikanischen Truppen aus Süd-Korea sowie über eine separate Friedensvereinbarung mit den USA verhandeln.

Washington lehnt Gespräche über einen Truppenabzug vor der Einigung auf einen Friedensvertrag ab. Ein Sprecher der südkoreanischen Regierung sagte, es sei absurd, wenn Nordkorea sich einerseits auf Friedensgespräche der vier Staaten einlasse, andererseits aber auf einem zweiseitigen Abkommen mit den USA bestehe.

Nord-Korea hatte am Donnerstag von den USA und Süd-Korea den völligen Verzicht auf Manöver im Süden der Halbinsel gefordert. Solche Kriegsübungen vergifteten die Gesprächsatmosphäre, sagte ein nordkoreanischer Diplomat in Peking. Vom 18. bis zum 29. August wollen Süd-Korea und die USA gemeinsame Manöver abhalten. Daran soll die Hälfte der 37.000 in Süd-Korea stationierten US-Soldaten teilnehmen. Kommentar Seite 10