Irgendwie schwammig

■ Der Flächennutzungsplan: Bürger fragen und Politiker antworten - manchmal

Eigentlich könnten die PlanerInnen der Stadtentwicklungsbehörde (Steb) um die Verleihung des Gütesiegels „Geduld und Ausdauer“ bitten: Allein in der vergangenen Woche diskutierten sie an vier Abenden mit AnwohnerInnen aus vier Bezirken (Bergedorf, Eimsbüttel, Wandsbek, Nord) die wichtigsten Bodennutzungs-Änderungen, die die Entwürfe zum Hamburger Flächennutzungsplan (FNP) und Landschaftsprogramm (Lapro) in den nächsten zehn bis 15 Jahren vorsehen. Am Montag gar tauchten die hanseatischen „Chef-Planer“ – Stadtentwicklungssenator Thomas Mirow (SPD) und Oberbaudirektor Egbert Kossak – bei der „zentralen Informationsveranstaltung“ im Fleethof zusammen mit etwa 200 Interessierten drei Stunden lang in die Pläne.

Von der „Stadt des sozialen Ausgleichs, der kurzen Wege und der vielen Orte“ war da die Rede. Auch davon, daß Hamburg sich nach innen entwickeln, sparsam mit Flächen umgehen, Grünflächen schützen und gleichzeitig Wohnen und Arbeiten stärker miteinander vernetzen müsse. Hübsche, ansprechende, aber „irgendwie recht schwammige“ Phrasen, fand ein Besucher. Unklar bleibe, wie „das Nebeneinander von Transportwegen, Erholungs-, Gewerbe-, und Wohnflächen“ konkret funktionieren solle.

Kritisiert wurde auch, daß der alte FNP von 1973 nur überarbeitet und nicht komplett erneuert wurde: Allein durch Ergänzungen würden gesellschaftliche Veränderungen nicht angemessen berücksichtigt. „Ein neuer Plan wäre in dieser Legislaturperiode nicht mehr verabschiedet worden“, entgegnete Mirow.

Vielen war der Plan „einfach zu abstrakt.“ Sie vermißten einen Erläuterungsbericht und einen Plan, „den man mit nach Hause nehmen kann“. Mirow versprach nachzubessern: Im nächsten Monat werde seine Behörde den Entwurf des Stadtentwicklungskonzepts schriftlich veröffentlichen. Daß der Plan damit nicht griffiger wird, liegt in seiner Natur: „Er ist nur ein vorbereitender Bauleitplan, der Grundsatzfragen der Bodennutzung klärt“, erklärte Kossak. Einwände und Anregungen können in den Bezirksämtern gemacht werden. Heike Haarhoff