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■ SoundcheckGehört: Chemical Brothers

Gehört: Chemical Brothers. Zwei mächtige weiße Würfel hatten sie aus Manchester mitgebracht, um sie im Docks kreisen zu lassen. Ferner eine ansehnliche Sammlung elektronischer Geräte, hinter denen sich Tom Rowland und Ed Simons knöpfchendrehend versteckten. Doch das juvenile Publikum kümmerte es wenig, sich in einer Großraumdisco mit durchgedrehter Videoleinwand zu befinden. Denn die Chemical Brothers rockten zunächst ordentlich los – ein bißchen prollig bisweilen, aber nie wirklich geschmacklos. Das befand auch Campino von den Toten Hosen kopfnickend. Mit dem eklektischen Geschichtsverständnis zweier abgebrochener Historiker klaubten die Chemical Brothers die Effekte der letzten Jahre Popkultur zusammen, um diese zu einem energetischen Sud zu verrühren. Daß sie dabei ihr Erfolgsalbum Dig Your Own Hole herunterspielten, war nebensächlich. Ebenso die Diskussion, ob sie nun inkonsequenter als die Big-Beat-Primusse Prodigy oder schlicht raffinierter sind. Nur, daß sie in all der gekonnten Effekthascherei auch noch das elektronische Gitarrengewitter aus der verstaubten Rockistenkiste kramten, das war doch des guten Gags zuviel.

Volker Marquardt

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