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Jena, Zwickau und so weiter

■ FC St. Pauli verliert beim Tabellenletzten FSV Zwickau 0:4

Und dabei hatten sie sich so viel vorgenommen: Mit einem Sieg in Zwickau wollte der FC St. Pauli den vielzitierten Ost-Komplex abschütteln und den Anspruch auf den geplanten Aufstieg unterstreichen. Statt dessen beendete das gestrige Desaster zwei andere Serien – der FC kassierte seine ersten Tore und Zwickau die ersten Punkte.

„Die haben ihre eigene Art, Fußball zu spielen, und machen uns das Siegen schwer“, gab sich Trainer Eckhard Krautzun schon vor der Partie gegen den FSV Zwickau nachdenklich. Daß um zu siegen auch selbst Fußball gespielt werden muß, scheinen seine Schützlinge noch nicht begriffen zu haben. Die Hoffnungsträger vom Millerntor sehen nach der 0:4-Klatsche bei den Westsachsen eher aus wie ein hoffnungsloser Fall. Die Art, in der sie in Zwickau unter die Räder kamen, erinnert fatal an den Abstieg von 1991 und die darauffolgende verkorkste Saison.

Das St. Pauli-Elend begann früh: Bereits nach einer halben Stunde hatte René Schmidt sein Team mit zwei Toren in Führung gebracht. Und als De Rosario kurz vor dem Halbzeit-Pfiff André Trulsen überlief und einschoß, war der Ost-Ausflug endgültig in die Hose gegangen. Der von Lars Hermel kurz vor Schluß verwandelte Foulelfmeter war dann auch egal.

Für Coach Krautzun brechen jetzt schwere Zeiten an, muß er doch seinen Spielern beim Verarbeiten der peinlichen Pleiten gegen den Tabellenletzten und -vorletzten (im Pokal) helfen und gleichzeitig das Leistung fordernde Umfeld im Verein besänftigen. Einen Kollegen in einer ähnlichen Situation kann Krautzun kommenden Sonntag begrüßen, wenn Bernd Schusters Fortunen aus Köln am Millerntor gastieren. Vielleicht gibt es dann auch wieder Aufbauhilfe a la St. Pauli. Daniel Ganama

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