Zu kurz geraten

■ Solarenergie: GAL fordert langfristige Förderung über mindestens zehn Jahre

„In Hamburg gab es mal gute Ansätze in Sachen Solarenergie“, erinnert sich Carsten Kuhlmann vom Unternehmensverband Nordsolar. „Aber mittlerweile ist Hamburg weit davon entfernt, die Solarhauptstadt Deutschlands zu sein.“GAL-Spitzenkandidatin Krista Sager forderte gestern eine „langfristige und zuverlässige Förderung der Solarenergie“in Hamburg.

Derzeit gibt es zwei Fördermaßnahmen. Im einen Fall (200-Dächer-Programm) haben die Solar-Betriebe fünf Monate Zeit für die öffentlich finanzierte Montage. Kuhlmann: „Ein Programm unter zehn Jahren ist kein Förderprogramm. Auf der Basis können wir nicht kontinuierlich arbeiten.“Das zweite Programm (kostenorientierte Einspeisevergütung) läuft über 15 Jahre. Das diesjährige Kontingent war aber bereits im Mai ausgeschöpft. Die GAL möchte deshalb den Fördertopf von jährlich 400.000 Mark auf zwei Millionen aufstocken.

Mit Hilfe der Sonne ließe sich zudem mehr als die Hälfte des Warmwasserbedarfs in Haushalten und Büros abdecken. Die Anlagen rechnen sich bei den heutigen, niedrigen Energiepreisen „gerade so“, meint Kuhlmann. Die Umweltbehörde bietet für Solarkollektoren einen Zuschuß in Abhängigkeit von der Kollektorfläche. Zusätzlich hat Umweltsenator Fritz Vahrenholt gestern ein Acht-Wochen-Programm vorgestellt: Statt für 12.000 bieten Hamburger Betriebe eine Standard-Anlage für 8900 Mark an. Der – Zitat – „Schnäppchenpreis“gilt bis Ende Oktober. Kuhlmann: „Wenn keine Wahlen wären, würde ich dafür keine Begründung finden.“Dafür Behörden-Sprecher Kai Fabig: „Wir haben uns im energiepolitisch hochgelobten Dänemark umgesehen. Dort hat man sehr gute Erfahrungen mit zusätzlichen, kurzfristigen Angeboten gemacht – dann schlagen die Leute eher zu.“

Statt Schnäppchen-Taktik setzt die GAL auf eine Solaranlagenverordnung. Sie soll vorschreiben, daß künftig bei jedem Neubau Solarkollektoren für die Warmwasserversorgung installiert werden müssen. fis