FIS-Chef Madani bietet Dialog an

Der Führer von Algeriens verbotener Islamischer Heilsfront (FIS), Abassi Madani, hat sich in einem Brief an die UNO bereit erklärt, „sofort“ zur Einstellung der Gewalt in dem nordafrikanischen Land aufzurufen. In dem am Samstag abend in Paris bekanntgewordenen Schreiben an UN-Generalsekretär Kofi Annan erklärt er sich „bereit, einen sofortigen Aufruf zur Einstellung des Blutvergießens zu starten und die Eröffnung eines ernsthaften Dialogs vorzubereiten“. Nach den „kollektiven Morden“ und dem „Ausmaß der Verschlechterung, das die algerische Sache erreicht hat“, sei er zum Handeln bereit. Dieser Appell solle „die Eröffnung eines ernsthaften Dialogs ermöglichen, der in ein glückliches Ende der Krise münden“ werde. Madani war erst am 15. Juli nach sechsjähriger Haft unter Auflagen in die Freiheit entlassen worden. Die Behörden hatten ihm jede politische Aktivität oder Erklärung verboten. Die Nummer zwei der verbotenen FIS, Ali Belhadsch, ist noch immer in Haft. Die FIS hatte wiederholt die Massaker an algerischen Zivilisten angeprangert, für die die rivalisierenden Bewaffneten Islamischen Gruppen (GIA) oder Helfer der algerischen Regierung verantwortlich gemacht wurden.dpa