■ Mit Großfusionen auf du und du: Globale Prüfer
Berlin (taz/AP) – Eine weitere Großfusion wurde in dieser Woche besiegelt: Die schon jetzt weltweit agierenden US- amerikanischen Wirtschaftsprüfungsunternehmen Coopers & Lybrand und Price Waterhouse fusionieren zum 1. Januar 1998. Nach Zusammenlegung aller Niederlassungen wird das neue Unternehmen weltweit das größte dieser Branche sein.
135.000 Beschäftigte, die jährlich 13 Milliarden Dollar Honorare einnehmen, werden dem neuen Branchenprimus zugerechnet. Als Hauptgrund für die Fusion nennen die beiden Chefs von Coopers & Lybrand und Price Waterhouse, Nicholas Moore und James Schiro, den Kundenbedarf nach „nahtloser weltweiter Unterstützung“. Expandieren wollen die Unternehmen vor allem in Rußland, China, Südostasien sowie Lateinamerika. Während Coopers & Lybrand seine Stärken in Unternehmensstrategie und Personalberatung sieht, liegt der Schwerpunkt bei Price Waterhouse bei Softwarelösungen und der Umsetzung von Informationstechnologien.
In der Vergangenheit sind beide Unternehmen bereits mehrfach negativ in die Schlagzeilen gekommen: Price Waterhouse etwa im Zusammenhang mit der Milliardenpleite des Bielefelder Herstellers für Sportplatzbeläge, Balsam, Coopers & Lybrand beim Konkurs der britischen Castor Holdings.
Auch in der Bundesrepublik sind beide Unternehmen stark vertreten; hier erwirtschaften sie rund 1,5 Milliarden Mark Einnahmen. Nach Angaben der Wirtschaftsprüferkammer in Düsseldorf ist die Branche in der Bundesrepublik derzeit noch relativ heterogen. Rund fünfzehntausend Mitglieder hat die Kammer, von denen der Großteil aus kleinen oder mittleren Betrieben besteht. Die global player spielen aber auch hierzulande eine zunehmend wichtige Rolle. gg
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