Unterm Strich

Euro-Geld für Euro-Filme: Der Filmfonds „Eurimages“ des Europarats hat für 18 europäische Koproduktionen knapp 7 Millionen Mark an Zuschüssen bewilligt. Wie die Pressestelle des Europarats in Straßburg mitteilte, sollen die Mittel zwölf Spielfilmen und sechs Dokumentarstreifen zugute kommen. Zuschüsse erhalten u.a. „Sweety Barrett“ des irischen Regisseurs Stephen Bradley, eine irisch-isländisch- deutsche Koproduktion, „Prison a domicile“ von Christophe Jacrot (Belgien/Frankreich/Schweiz) und „The Dance“ von Agust Gudmundsson (Dänemark/ Island/Deutschland). Der Fonds fördert in der Regel Koproduktionen, die so europäisch sind, daß an ihnen Produktionsgesellschaften aus mindestens drei europäischen Ländern beteiligt sind.

Hey, wollt ihr mal wieder was über Beutekunst hören? Dann nehmt dies: Vier zum Ende des Zweiten Weltkriegs verschollene Werke der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden sind jetzt in die Sammlung zurückgekehrt. Die Gemälde, darunter zwei Werke von Lucas Cranach dem Älteren, waren seit 1945 verschwunden, zum Teil in die Sowjetunion gebracht worden und nach jahrzehntelangen Irrwegen bei privaten Besitzern wieder aufgetaucht. Die waren jetzt so nett, sie einfach zurückzugeben – gegen eine kleine Abfindung.

Wißt ihr noch, damals, als sich in Weimar nicht dicke Politiker, sondern junge Künstler trafen? Nein? Macht nix, dafür gibt es ja Gedenkfeiern. Die Bauhaus-Universität in Weimar erinnert morgen mit einer ebensolchen an den Internationalen Kongreß der Dadaisten und Konstruktivisten vor 75 Jahren in der Klassikerstadt. Am 25. September 1922 begegneten sich in Weimar nämlich zwei konkurrierende Künstlergruppen: Aus dem Westen kam der dadaistische Freundeskreis um Hans Arp, Kurt Schwitters und Tristan Tzara; aus dem Osten die Konstruktivisten um El Lissitzky und Laslo Moholy-Nagy, die dabei auch noch die Konstruktivistische Internationale ausriefen. Bei der Gedenkfeier gibt es Dada-Simultangedichte, bei denen das Publikum mit Sprechchören in Stammelgedichte einbezogen werden soll.

Und jetzt noch ein paar aktuelle Querelen zum Expo-Projekt „Ferropolis“ (s.o.). Das Theaterstück, das zum Richtfest von Ferropolis aufgeführt wurde, soll in großen Teilen aus einem Dokumentarfilm geklaut sein. Das behauptete Filmemacher Manfred Herold. Teilweise gebe es wörtliche Übernahmen von Zitaten aus seinem Film „Das industrielle Gartenreich“. Sowohl Stück als auch Film behandeln das Verschwinden des Ortes Gremmin, der dem Braunkohleabbau weichen mußte. Einer der Autoren des Theaterstückes, Norbert Pohlmann von den Freien Kammerspielen Magdeburg, wies den Vorwurf zurück: Film und Stück gingen mit authentischem Material um, Überschneidungen seien da logisch.