Satellitenschwerter zu Pflugscharen

Ursprünglich war das Satellitennavigationssystem GPS (Global Positioning System) von der US-Army entwickelt worden, um besser gucken zu können, was der böse Russe so treibt. Doch in Anlehnung an das Motto der Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“nutzen jetzt Bauern in Schleswig-Holstein diese Technik, um ihre Felder zu bestellen. Bordcomputer in Mähdreschern zum Beispiel speichern die Ernteerträge und Informationen über die Bodenbeschaffenheit. Die Satelliten des GPS-Systems liefern zeitgleich Daten über ihre genauen Standorte. Die raumbezogenen Informationen werden in Form einer speziellen topographischen Landkarte für die Ackerfläche graphisch dargestellt.

Vor allem auf großen Ackerflächen kann der Bauer so je nach wechselnden Boden- und Kleinklimaverhältnissen für jede Stelle auf dem Feld den Ertrag messen. Die Leistungsfähigkeit des Bodens und die Effizienz seiner Bewirtschaftungsmaßnahmen ermittelt der Computer. Diese Ergebnisse dienen als Grundlage für den exakten Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie Nährstoffen und garantieren einen optimalen Ertrag in der nächsten Saison. Bislang war der Landwirt gezwungen, die detaillierte Nährstoffbilanz in einem aufwendigen Verfahren per Hand zu errechnen. dpa