■ Soundcheck
: OP8 / de:Bug-Party im Cubic

Gehört: OP8. Einige Jahre ist es her, daß Giant Sand ihr Album The Centre of the Universe präsentierten. Mit bis unter die Nase gezogener Wollmütze stolperte Howe Gelb auf seine Effektgeräte und verwickelte sich charmant hoffnungslos in ein umfassendes Kabelgeflecht. Mittlerweile ist der Name Giant Sand etwas in den Hintergrund geraten, die Mitglieder suchten neue musikalische Foren. Und haben sie gefunden.

Zum Beispiel OP8. Gemeinsam mit Lisa Germano sitzen und stehen die Herren Convertino, Burns und Gelb auf der Bühne. Zwischen roten Lampions tauschen sie ihre Instrumente und werfen sich Töne für wundervoll sehnsüchtige Stücke mit unvorhergesehenen Wendungen zu. Gelegentlich schwelgen sie dabei gar im Repertoire des benachbarten Projekts Calexico.

Eingeleitet von gesampleten Sprachfetzen, zelebrieren OP8 eine fulminante Version des Lee Hazelwood-Klassikers „Sand“, später folgt Neil Youngs „Round And Round“. Vibraphongerüste sorgen mit den entsprechenden Klavierakkorden für eine Prise Lounge-Atmosphäre. Das Sujet tut hier statt der Langeweile ewig stagnierender Folk-Rock-Songs eine bravouröse Fluchtlinie auf. Nur etwas länger hätte das Konzert sein dürfen – aber dazu fehlten die Songs.

Sven Opitz

Freitag abend: de:Bug-Party im Cubic. Das Powerhouse heißt neuerdings Cubic, und zum neuen Namen gibt es auch gleich ein neues Programm. Freitag nacht wird unter dem Titel „Fuse“Detroit-Techno und Chicago-House zelebriert, sonnabends präsentieren die Macher von Edge Drum'n'Bass und anderes elektronisches Zeugs.

Gleich am Anfang bekommen die „Fuse“-Veranstalter illustren Besuch: Das Magazin de:Bug aus Berlin reist als Troß an. In dem Blatt, das optisch aufgemacht ist wie Die Woche, sehen viele eine Weiterführung der unlängst eingestellten Techno-Illustrierten Frontpage mit akademischen Mitteln. Es gibt ein bißchen Lifestyle und viel Theorie. Im Cubic treten Freitag unter anderem an: Triple R, Bleed und Bassdee.

Christian Buß