Generelle Entschädigung

■ Kinkel: Tschechiens NS-Opfer erhalten keine individuelle Wiedergutmachung

Prag (dpa) – Bundesaußenminister Klaus Kinkel hat in Prag erneut bekräftigt, daß es für die tschechischen Opfer von NS-Gewalt keine individuelle Entschädigung geben werde. Allerdings werde der Verwaltungsrat des in der deutsch-tschechischen Erklärung verankerten Zukunftsfonds „mit Sicherheit Projekte auswählen, die den einzelnen Betroffenen zugute kommen“, sagte Kinkel gestern nach einem Gespräch mit seinem tschechischen Kollegen Josef Zieleniec. Die deutsche Seite werde auf jeden Fall ihre in der gemeinsamen Erklärung beinhaltete finanzielle Verpflichtung für die rund 8.500 noch lebenden tschechischen NS-Opfer efüllen.

Deutschland hatte sich in der Erklärung verpflichtet, für den Zukunftsfonds 140 Millionen Mark bereitzustellen. Die Gelder sollen insbesondere für Projekte zugunsten der NS-Opfer sowie für den Jugendaustausch und die Minderheitsförderung genutzt werden.