Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Alaska R: Fraser C. Heston

Mit atemberaubenden Naturaufnahmen macht dieser familiengerechte Naturthriller die verzweifelte Suche zweier Jugendlicher nach ihrem verschollenen, mit dem Flugzeug abgestürzten Vater zu einem bewegenden Abenteuer voller Gefahr und spektakulärer Aktion Gondel

Alle Sagen: I Love You USA 1996, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Dew Barrymore, Julia Roberts, Tim Roth

„Wenn man die abgekupferten Musical-Elemente und das Inseldenken des New Yorker Stadtneurotikers aus dem Film herausnimmt, bleibt nur eine von jenen leichtgewichtigen moralischen Komödien übrig, die die französischen Routiniers für die Hälfte des Geldes und mit viel weniger Brimborium zustandebringen.“(Sight and Sound) Atelier

Die Apothekerin Deutschland 1997, R: Rainer Kaufmann, D: Katja Rieman, Jürgen Vogel, Richie Müller

„Eine Frau zwischen zwei Männern, einige Leichen und Gift in den verschiedensten Formen - das sind die Bestandteile von Rainer Kaufmanns (“Stadtgespräch“) mababerer Komödie nach dem Erfolgskrimi von Ingrid Noll. Nicht zu vergessen ein exquisites Schauspielerensemble, das aber leider auch nicht verhindern kann, daß in diesem Fall zu viele Zutaten den Brei verderben. Denn die Geschichte von Apothekerin Hella (Katja Riemann), die sich mit tödlicher Konsequenz erst in den windigen Zahnmedizin-Studenten Levin, dann in Ex-Knacki Dieter, und schließlich in Langweiler Pawel verliebt, wäre sooo gern tiefschwarz. Doch irgendwo zwischen makabrem Krimi und bitterböser Komödie bleibt „Die Apothekerin“hängen - auf halbem Weg zu „Serial Mom“oder „Shallow Grave“. (TV-Spielfilm) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Passage (Del), Casablanca (Ol)

Aus dem Dschungel in den Dschungel USA 1997, R: John Pasquin, D: Tim Allen, Sam Huntington, Martin Short

„Wie „Das Bankentrio“, „Noch drei Männer, noch ein Baby“und „Daddy Cool“basiert auch dieser Film auf einer französischen Erfolgskomödie. Vorlage ist Herve Paluds „Little Indian“, der mit über sieben Millionen Zuschauern der erfolgreichste Film des Jahres 1994 war. Ein Börsenmakler reist in den venezuelanischen Regenwald, um seine Ex-Frau zur Unterzeichnung der Scheidungspapiere zu veranlassen. Im Busch angekommen, macht er die bestürzende Entdeckung, daß er Vater eines 13jährigen Sohnes ist, der alsbald seinen Erzeuger nach New York begleitet. Dort entwickelt sich das übliche Kultur-Crash-Chaos. Ein netter, harmloser Familienspaß, der sich nur durch sein US-Kolorit vom Original unterscheidet.“(Cinema) UT-Kinocenter

Avalon USA 1990, R: Barry Levinson, D: Armin Müller-Stahl, Elisabeth Perkins, Aidan Quinn / Originalfassung ohne Untertitel

„In legend, Avalon is an eartly paradise. The writer-director Barry Levinson uses the name as his Rosebud: it's carved into the facade of the castle-like Baltimore apartment house where the five Krichinsky brothers, Jews who emigrated from Eastern Europe before the First World War, make their first American home. In Levinson's view, those early years were a golden age. The film is set mostly during his own childhood, in the late 40s, when his parents move to the suburbs, TV breaks up the clan's social patterns, and the surviving brothers have divided into feuding factions. The scatterd fine comic moments don't make up for the wide streak of fuddy-duddyism in the notion that the family used to be the bulwark of the nation's value system. The movie is an elegy to a mythical past, and people emerge from the theatre sniffling. Armin Müller Stahl is the life-spirit central character who makes the points that Levinson wants to put across.“(Pauline Kael) Kultursaal der Angestelltenkammer

B

Bean Großbritannien 1997, R: Mel Smith, D: Rowan Atkinson, Burt Reynolds

„Da, wo das von Rowan Atkinson gewohnt kongenial dargestellte Strichmännchen bei seinem Besuch der Vereingten Staaten hintritt, wird die Neue Welt in ihren Grundfesten erschüttert – zum Gaudium des komödienhungrigen Publikums, das von „Bean“ganz nach seinen Bedürfnissen bedient wird. Atkinson und sein Regisseur Mel Smith taten gut daran, den unverkennbaren, clever zwischen Stummfilmheroen wie Langdon und Keaton sowie modernen Leinwandkasperln wie Lewis und Carrey angelegten Tunichtgut weitgehend unangetastet zu lassen: Immer noch hinterläßt der Kindskopf mit dem Gemüt eines Simplicissimus eine Spur der Zerstörung, ohne sich des Umfangs seiner Handlungen bewußt zu sein. Der Schritt auf die große Leinwand ist ein Unternehmen, bei dem nichts schiefgehen kann.“(Blickpunkt: Film) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), MUWI-Filmkunst (Ol)

Brassed Off – Mit Pauken und Trompeten Großbritannien 1997, R: Mark Herman, D: Pete Postlewaite, Evan McGregor, Tara Fitzgerald

Wer will schon einen Film über das Wohl und Wehe einer Blaskapelle sehen? Allein all die unvermeindliche Humptata-Musik müßte eigentlich jeden halbwegs geschmacksicheren Kinogänger abschrecken. Dazu noch als deprimierender Hintergrund die Schließung eines Kohlen-Bergwerks im britischen Yorkshire: Regisseur Mark Herman hat sich einen denkbar unattraktiven Stoff für seine Komödie ausgesucht, und umso überraschender ist es, wenn nach dem Film ein großer Teil des Publikums leise Märsche vor sich herpfeift, andere sich die Augen wischen, und alle sich prächtig amüsiert haben. Die traditionsreiche Perle des proletarischen Gemeindelebens von Grimley ist die „Colliery Band“, geleitet vom strengen und ehrgeizigen Dirigenten Danny, der von Pete Postlewaite mit soviel Wärme, Witz und natürlicher Autorität gespielt wird, daß wir ihm am Schluß sogar seine wundersame Heilung vom Todkranken zum flammenden Redner in der Royal Albert Hall abnehmen. Herman bringt uns die Bandmitglieder und ihre Familien als eine verschworene Gemeinschaft von skurillen Charakteren nahe, und mit perfekt gesetzten Pointen gelingt es ihm, eine feine Balance zwischen Gefühl und Humor zu halten. Uns berühren die Zukunftsängste und Ohnmachtsgefühle der Bergarbeiter, und doch lachen wir im nächsten Moment aus vollem Halse. (hip) Schauburg, Filmstudio, Casablanca (Ol)

BreakdownUSA 1997, R: Jonathan Mostow, D: Kurt Russel, J.T. Walsh, Kathleen Quinlan

„Eine Autopanne in der kalifornischen Wüste wird zum Beginn des Schreckens für ein Ehepaar aus der Großstadt. Nicht nur die Einsamkeit wird zur Nervenprobe, auch erweisen sich vermeintliche Freunde als die schlimmsten Feinde. Gerade weil der Ausgangspunkt so alltäglich ist, funktioniert der Suspense dieses Alptraums um so beklemmender. Daß die Geschichte aus den vertrauten Mustern einer handvoll Filme kompiliert wurde, fällt nicht sonderlich ins Gewicht, so gradlinig und schnörkellos, wie hier erzählt wurde.“(tip) UFA-Stern, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

C

Casablanca USA 1942, R: Michael Curtiz, D: Humphrey Bogart, Ingrid Bergmann

„Casablanca ist ein Ort der Läuterung und der Entscheidung, für den es selbst keine Zukunft gibt. Und schließlich ist Casablanca der Ort, in dem sich das Geschehen des Krieges, Gewalt, Not und Diktatur, in persöhnlichem Schicksal, im Melodram verdichten. Dieser Zustand, den Curtiz mit sensiblem, athmosphärischem Gespür ausschließlich im Studio realisierte, spiegelt nicht nur die Stimmung in Amerika zur Zeit des Krieges, sondern zeigt auch die Situation der Emigranten in Hollywood selbst.“(Georg Seeßlen) Filmstudio

Celestial Clockwork (Cinderella in Paris) Frankreich/Belgien/England 1994, R: Fina Torres, D: Ariadne Gil, Arielle Dombasle / Originalfassung mit Untertiteln

„Ana flieht vor dem Traualtar in Venezuela Hals über Kopf nach Paris, um Sängerin zu werden. Ein neuzeitliches Aschenputtel-Märchen, himmlisch-kitschig, angesiedelt zwischen Verdi-Arie, Sommernachtstraum und MTV-Clip.“(Kommunalkino) Kino 46

Contact USA 1997, R: Robert Zemeckis, D: Jodie Foster, Bill Clinton / Originalfassung mit Untertiteln

„Science Fiction“im wahrsten Sinne des Wortes: In der Welt von heute, mit den wissenschaftlichen Möglichkeiten der 90er Jahre, wird hier über Radioteleskope ein Kontakt mit einer außerirdischen Zivilisation hergestellt, und Robert Zemeckis („Forrest Gump“) ist mehr als an den mysteriösen Fremden daran interessiert, wie wir auf sie reagieren würden. So sind die raffiniertesten Spezialeffekte dieses Filmes nicht spektakuläre Phantasiewelten oder Raumschiffe, sondern äußerst geschickte Vermischungen von Fact und Fiction. Einige Auftritte und Reden von Bill Clinton werden etwa so nahtlos in den Film eingeschnitten, daß es scheint, er rede über die Kontaktaufnahme mit den Außerirdischen und die Filmheldin Jodie Foster stehe als eine Astronomin dabei direkt neben ihm. Leider nimmt sich Zemekis viel Zeit für eine eher tranige als erhellende Exposition seiner Heldin: Von den 150 Minuten des Films hätte er die ersten 30 gut herauskürzen können. Und auch der so lange aufgebaute dramaturgische Höhepunkt enttäuscht: Etwas mehr als eine Kopie des Finales von „2001“mit ein paar psychedelischen Effekten, einem „himmlischen“Postkarten-Paradies und einem Außerirdischen, der in menschlicher Form erscheint, um uns nur nicht zu sehr zu erschrecken, hätte er sich schon einfallen lassen müssen. Sehenswert ist „Contact“nur wegen des Mittelteils mit seinen Spekulationen darüber, was wir täten, wenn uns E.T. in der nächsten Woche eine Botschaft schicken würde. (hip) Schauburg, Ufa-Palast, UT-Kino, Lichtspielhaus (Del), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Apollo (Whv)

D

Dallas Doll Ausstralien 1994, R: Ann turner, D: Sandra Bernard, Victoria Longley

„Sandra Bernard spielt die hinterlistige Profigolferin und draufgängerische Verführungskünstlerin Dallas, die die australische Durchschnittsfamilie Sommers mit ihrem eigentümlichen Sexappeal gehörig durcheinanderwirbelt.“(Kommunalkino) Kino 46

E

Der englische Patient USA 1996, R: Anthony Minghella, D: Ralph Fiennes, Kirstin Scott Thomas, Juliette Binoche

„Der englische Patient ist nichts als ein großer, ruhiger, altmodischer Liebesfilm. Von all den Geschichten, die in Ondaatjes Roman vorkommen, erzählt er nur eine einzige. Aber dieser einen verleiht er allen Zauber, den das Kino geben kann.“(die Zeit) Gondel, Passage (Del)

Ein Amerikaner in Paris USA 1951, R: Vincente Minnelli, D: Gene Kelly, Leslie Caron

„An American in Paris“gilt als eines der besten Film-Musicals. Der Film verdankt seinen Erfolg gleichermaßen der Musik George Gershwins, der Regie Minnellis und der Choreographie Gene Kellys. Handlung und Tanz sind hier raffiniert miteinander verschmolzen. Typisch sind gleich die ersten Bilder des Films, wenn Kellys Morgentoilette choreographisch gestaltet wird; und das wiederholt sich immer wieder, z.B. bei den Liebesszenen, in denen Dialog und Handlung sich im Tanz auflösen und fortsetzen.“(Reclams Filmführer) Atelier

Ein Vater zuviel USA 1997, R: Ivan Reitman, D: Billie Crystal, Robin Williams, Nastassja Kinski

„Daß Robin Williams ein Ausnahmekomiker ist, steht außer Frage, ebenso Billy Crystal. Was aber passiert, wenn man diese beiden in einen Film steckt? Verderben zwei Spitzenköche den Comedybrei? Ivan Reitman gelingt das Kunststück mit seiner Vaterschaftsposse nach französischem Vorbild (“Zwei irre Spaßvögel“), allerdings nur so lange, wie Crystal ernst und Williams völlig verrückt spielt. Besonders anspruchsvoll ist das Gagmenü meist nicht.“(V.Bleeck) City

F

Face Off – Im Körper des Feindes USA 1997, R: John Woo, D: John Travolta, Nicolas Cage, Gina Gershon

siehe Im Körper des Feindes – Face Off

Fever Pitch Großbritannien 1997, R: David Evans, D: Colin Firth, Ruth Gemmell, Neil Pearson

„Literarisch hat der Brite Nick Hornby 1992 mit dem autobiographischen Roman „Fever Pitch“vielleicht das Prägnanteste zum Thema Fußball zu Papier gebracht. Dies ist die Biographie eines Fans, die Geschichte einer Leidenschaft, geschrieben mit Selbstironie. Vor allem aber ist es ein ernstes Buch. Denn wie jede Leidenschaft birgt auch das Fantum die Selbstzerstörung in sich. Im Kino sieht die Sache anders aus, auch wenn Nick Hornby selbst das Drehbuch schrieb. Das Komödiantische verdeckt das Drama, das Hübsche das Abgründige. Das Fantum wird zur Funktion einer recht konventionellen filmischen Dramaturgie, die Geschichte einer Passion Teil einer Boy-meets-girl-Story. So steht am Schluß die Versöhnung aller Widersprüche: Die Familie ist gerettet, Arsenal Meister, die Welt ist ein Straßenfest, zu dem Van Morrison singt. Und wir sind auf eine etwas zu konventionelle Art und Weise gerührt.“(epd-film) Atlantis

Frans & Duits Niederlande 1994, R: Orlov Seunke / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„1966: Der Musiklehrer Frans Tromp zieht auf eine kleine holländische Insel, um dort zu unterrichten. In dieser dörflichen und puritanischen Atmosphäre fällt er nicht nur durch seine Kleidung und Musik auf, er verliebt sich auch noch in den Deutschleher Duits. Wie viele holländische Filme überzeugt auch dieser durch seine wortkarge skurille Komik.“(Kommunalkino) Kino 46

Frech wie Krümel Dänemark 1991, R: Sven Methling

Kinderfilm über die Abenteuer des elfjährigen Krümel Krümelborg, der sich nicht nur mit seiner heftigst pubertierenden Schwester und seinem chaotischen Bruder, sondern auch noch mit Bankräubern herumschlagen muß. Kino 46

Das fünfte Element Frankreich 1997, R: Luc Besson, D: Bruce Willis, Gary Oldman, Ian Holm

„Wie das absolut Böse aussieht, wissen wir nicht. Nur einmal können wir seine Stimme hören. Jedenfalls bedroht es als riesige Feuerkugel die Erde. Das Böse hat einen fiesen Handlanger (Gary Oldman) auf Erden, dem sein Hitlerbärtchen an der Unterlippe klebt. Die Guten sind ein New Yorker Taxifahrer und das fünfte Element. Das ist – logisch – eine Frau. Sie kommt von einem fremden Planeten. Die Außerirdischen in diesem Film sind das Rührendste, was seit E.T. auf der Leinwand zu sehen war. Sie sehen aus wie Rhinozerosse, die aufrecht gehen. Besson hat sich keine Zukunft ausgedacht, er hat einfach die Gegenwart ein wenig weiter getrieben. Zwar können die Autos jetzt durch die Luft fahren, aber Verkehrsprobleme gibt es immer noch. Genau wie Zigaretten – nur daß die jetzt mehr Filter als Nikotin haben. Bessons Film ist ein Märchen, einem Indiana-Jones-Film ähnlicher als Tim Burtons zynischem „Mars Attacks“. Selbst Bruce Willis macht hier eine gute Figur.“(taz) City, Schauburg, Ufa-Stern, Passage (Del)

Funny Games Österreich 1997, R: Michael Haneke, D: Susanne Lothar, Ulrich Mühe

„Michael Hanekes Film dauert 103 Minuten. So lange braucht es, bis zwei adrett in Weiß gekleidete junge Männer eine Familie massakriert haben. „Funny Games“, sagt Haneke, soll mit der Lüge aufräumen, daß Gewalt konsumierbar sei, Klassenziel erreicht. Trotzdem möchte man gerade in diesem Film mittendrin aufstehen und Big Daddys unsterbliche Worte in den Zuschauerraum brüllen: „Riecht ihr nicht den ekelhaften Gestank der Lüge?“. Die Wahrheit ist laut Haneke, daß das Publikum zwischen echter und inszenierter Gewalt nicht mehr unterschieden kann. Um diesem Irrtum abzuhelfen, zeigt er fast nie die Gewalt selbst, sondern das Leiden, das daraus folgt. Bis man schreiend aus dem Kino laufen möchte. Wäre nur unsere Erziehung der Grund für dieses Massaker, könnte man den Film als lächerliche Anmaßung abtun. Aber eben Hanekes Behauptung, das geschehe alles nur für uns, ist eine Lüge. Wo doch unübersehbar ist, welche Erleichterung es für ihn war, endlich der Familie - und das sind wir, das Publikum, - den Garaus zu machen.“(taz) City

Die furchtlosen Vier Deutschland 1997, R: Eberhard Junkersdorf, Jürgen Richter, Michael Coldewey

Bremen wird hier als eine düstere Mischung aus Fachwerkhäusern und futuristischen Fabrikgebäuden dargestellt, in der der tyrannische Wurstfabrikant Dr. Gier herrscht, der die vier Stadtmusikanten mit einem Knebelvertrag dazu zwingt, Werbeliedchen für die Würstchen zu singen, in die ihre tierischen Freunde verarbeitet werden. Sie merken schon, das hört sich kaum noch nach dem Märchen von den „Bremer Stadtmusikanten“an. Dabei beginnt der Film ganz konventionell mit dem „es war einmal“einer Erzählerstimme und den vier Viechern, die von ihren Besitzern geschlachtet, ausgestopft oder eingeschläfert werden sollen und sich mit dem Satz „Etwas bessres als den Tod finden wir allemal“zusammen auf die Reise nach Bremen machen. Esel Fred, Hund Buster, Katze Gwendolyn und Hahn Tortinelli sind in schönster Disney-Tradition menschelnde Tierfiguren und ganz traditionell mit dem Bleistift gezeichnet. Der Bruch erfolgt dann zugleich stilistisch und erzählerisch. Denn während plötzlich computeranimierte Stahlwesen und Maschinen wie aus dem „Terminator“neben den Tierchen auftauchen, finden wir die furchtlosen Vier plötzlich in einer Horrorgeschichte mit finsteren Verliesen und einem nach dem Vorbild von Dr. Mabuse gezeichneten Superfiesling wieder. Diese Brüche sind zu grob und dunkel für das kindliche Zielpublikum. Am Schluß erschrecken die Tiere zwar die Bösewichte wie im Märchen, aber entschieden wird die letzte Schlacht zwischen Gut und Böse dann ganz modern und banal dadurch, daß die Katze die Fernbedienung des Konzernchefs in die Tatze bekommt. (hip) UFA-Palast, UFA-Stern, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Passage (Del)

G

Girl's Shorts fünf lesbische Kurzfilme aus Deutschland, der Schweiz, England und den USA

„Höhepunkt der Filmnacht ist zweifelsohne „Jodie: an Icon“, der der Frage nachgeht, warum Lesben so auf Jodie Foster stehen.“(Kommunalkino) Kino 46

Go Fish USA 1994, R: Rose Troche, D: Guin Turner, Wendy McMillan / Originalfassung ohne Untertitel

„Max will sich endlich wieder verlieben; alle ihre Freundinnen beschließen, ihr dabei zu helfen. Amüsantes Portrait der amerikanischen Lesben-Szene, sponsored by MGM.“(Kommunalkino) Kino 46

H

Hexen, Hexen USA 1990, R: Nicolas Roeg, D: Angelica Huston, Jason Fisher

„In einem weitläufigen Hotel an der Westküste Cornwalls treffen sich Hexen zum Konvent, um den endgültigen Schlag gegen die Kinder dieser Welt vorzubereiten. Der neunjährige Luke kommt der Verschwörung auf die Schliche, wird allerdings von der Gegenseite flugs in eine Maus verwandelt. Nicolas Roeg („Wenn die Gondeln Trauer tragen“) inszenierte die schaurige Mär nach einem Kinderbuch von Roald Dahl.“(taz) UFA-Palast

Hide and Seek USA 1996, R: Su Friedrich, D: Chels Holland, Ariel Mara / Originalfassung ohne Untertitel

„In ihrem neuesten Film beschäftigt sich Su Friedrich mit der Kindheit von Lesben respektive der Genese lesbischer Identität. Dabei werden Interviews mit Frauen und Ausschnitte aus homophoben Aufklärungsfilmen der 50er und 60er Jahre mit einer episodischen Spielhandlung um ein kleines Mädchen verwoben, das ein kleines bißchen anders ist als die anderen kleinen Mädchen.“(Rundbrief Film) Kino 46

Homoscope – so different, so appealing! Kurzfilme aus Deutschland, Japan und den USA

„Matthias Müller, vielfach prämierter deutscher Kurzfilmer, stellt unter dem Motto „kurz und quer“persönlich eine Auswahl seiner schwulen Lieblingsfilme vor. Neun mal Erotik, Poesie und Komik, darunter Andy Warhols legendärer „Mario Banana“von 1963.“(Kommunalkino) Kino 46

I

Im Körper des Feindes USA 1997, R: John Woo, D: John Travolta, Nicolas Cage, Joan Allen, Gina Gershon

„Gleich in der ersten Viertelstunde zündet Regie-Virtuose John Woo ein Action-Feuerwerk, das die Leinwand förmlich explodieren läßt. Was bei anderen Produktionen ein abendfüllendes Spektakel ergeben hätte, dient ihm allein zur Exposition seiner bizarren Story. Hongkong-Veteran Woo („The Killer“) ist hier auf der Höhe seiner Kunst. Sein dritter amerikanischer Film funktioniert nicht nur als pyrotechnisches Knallbonbon, sondern auch als psychologisches Duell – unterstützt von brillanten Hauptdarstellern. Die schizophrene Atmosphäre sowie die starken Charaktere machen den ewigen Kampf Gut gegen Böse zum Kern eines meisterhaften Melodrams. Den Alptraum, in der Haut des meistgehaßten Feindes zu stecken, erzählt John Woo konsequent zu Ende. Dabei nutzt der Regisseur Elemente seiner früheren Filme und inszeniert glänzend choreographierte Todesballette von makabrer Eleganz.“(Bremer) Schauburg, Europa, Ufa-Stern, Gloria (Del), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol), Solitaire (Westerstede)

Im Rausch der Tiefe Frankreich 1987, R: Luc Besson, D: Jean-Marie Barre, Rosanna Arquette

Wunderschöne Wasseraufnahmen und eine leider ziemich alberne Geschichte über zwei Taucher, die im ewigen Wettstreit darüber liegen, wer von ihnen am längsten und am tiefsten ohne Atemgerät unter Wasser bleiben kann. Rosanna Arquette stolpert zwischen den Tauchgängen unbeholfen über Bootsplanken und bewundert den schöneren der beiden Wassermänner, doch dieser scheint sich mehr für Delphine zu interessieren. (hip) Filmstudio

J

Jailhouse Rock USA 1957, R: Richard Thorpe, D: Elvis Presley, Judy Tyler

„Elvis Presley, verurteilt wegen Totschlags und durch einen Gefängnis-Haarschnitt verunstaltet, singt und spielt seine Gitarre, um die Gefängnisinsassen zu unterhalten. Einmal zieht er sich bis zur Hüfte aus und ein Wärter peitscht ihn aus, aber nicht wegen seines Gesangs. Richard Thorpe hat dieses Packet inszeniert, das schlau gepackt wurde, um die neue, rebellische Rock-Generation anzusprechen. Die Geschichte endet glücklich, und der Film machte Millionen, obwohl Presley nicht einmal ansatzweise die Vitalität ausdrückte, die er in Konzertaufnahmen zeigte.“(Pauline Keal) Gondel, Atelier

Jenseits der Stille Deutschland 1996, R: Caroline Link, D: Howie Seago, Emmanuelle Laborit

„Caroline Link zeigt, daß mit dem deutschen Kino auch dann noch zu rechnen ist, wenn ihm das Lachen vergangen ist: Eine Tochter gehörloser Eltern wird ausgerechnet Musikerin. Die Eltern begreifen nicht, daß sie sich mit ihrer Klarinette jenseits der Sprache ausdrücken kann – genauso wie diese mit ihren Gebärden. Mit „Jenseits der Stille“ist der jungen Regisseurin ein wunderbar musikalischer Film aus der Welt der Taubstummen gelungen.“(Der Spiegel) Cinema, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Jenseits von Eden USA 1955, R: Elia Kazan, D: James Dean, Raymond Massey / Originalfassung ohne Untertitel

„An amazing highstrung, feverish poetic movie about Cain and Abel as american brothers living on a lettuce farm in California in the years just before the First World War. Elia Kazan directed this adaptation of Steinbeck's novel, and it's like seeing a series of teasers: violent moments and charged scenes without much coherence. As the romantic, alienated young hero, James Dean is decorated with all sorts of charming gaucheriers; he's sensitive, defenseless, hurting. Maybe his father doesn't love him, but the camera does, and we're supposed to; we're thrust into upsetting angles, caught in infatuated cloesups, and prodded – Look at all that beautiful desperation. It's far from a dull movie, but it's certainly a very strange one; it's an enshrinement of the mixed-up kid.“(Pauline Kael) Kultursaal der Angestelltenkammer

K

Knockin' On Heaven's Door Deutschland 1997, R: Thomas John, D: Till Schweiger, Jan Josef Liefers

„Hier geht es um zwei junge Kerle, die sich als ,Abnippel-Experten' verstehen dürfen: Jeder für sich hat soeben im Krankenhaus die Diagnose erhalten, daß sein letztes Stündlein nahe bevorstehe; doch da sie sich beide zu munter zur Verzweiflung fühlen, fassen sie gemeinsam Mut zu einem letzten Ausbruch ins nie gelebte Leben. Weithin, zugegeben, ist diese Actionkomödie ein recht kumpelhaftes Abenteuer, bei dem viele freundliche Frauen immer nur kurz hereinschauen. Aber so heiteren Herzens sieht man Kinohelden nicht alle Tage zum Himmel fahren.“(Der Spiegel) UFA-Stern

Kolya Tschechien/Großbritannien 1996, R: Jan Sverak, D: Zdenek Sverak, Andrej Chalimon

„Garantiert überlegen in Hollywood schon etliche Produzenten fieberhaft, welchen ergrauten Superstar – Robert Redford? Jack Nicholson? – sie für ein Remake von „Kolya“begeistern könnten. Gefragt, worum es in der oscar-prämierten Tragikomödie aus Tschechien eigentlich geht, würden sie dann vermutlich im typisch knappen Hollywood-Jargon antworten: „Green Card“meets „Kramer gegen Kramer“. Der wegen politischer Mißliebigkeit kaltgestellte Prager Cellist Frantisek läßt sich auf eine Scheinehe mit einer Russin ein. Als seine Gatin in die BRD rübermacht, hat der Kinderhasser und notorische Casanova plötzlich ihren fünfjährigen Sohn Kolya am Hals. Die Tränendrüse wird nicht strapaziert, dennoch trifft der Film mitten ins Herz. Ohne billige Effekte und mit viel Humor. Ein echtes Juwel.“(Cinema) City

L

Lie down with dogs USA 1994, R: Wally White, D: Wally White, James Sexton / Originalfassung ohne Untertitel

„Der Collegestudent Tommy hat New York satt und flüchtet für den Sommer ins schwule Urlaubsparadies Provincetown. Dort hofft er, das sein zu können, was er eigentlich sein will: wild und ungezwungen, frei und ohne jegliche Verantwortung. Eine erfrischende Komödie mit ironischen Seitenhieben auf die „Gay Community“.“(Kommunalkino) Kino 46

M

Madagaskar Skin Großbritannien 1995, R: Chris Newby, D: Bernard Hill, Jahn Hannah / Originalfassung mit Untertiteln

„Chris Newby erzählt in einer eigenen, intensiven Bildsprache davon, wie sich die bizarre Beziehung zwischen einem Schwulen und einem Mann, den er bis zum Kopf im Strandsand eingebuddelt findet, langsam entwickelt. Gedreht in der schroffen Küstenlandschaft Süd-Wales, handelt der Film von der Suche nach Nähe, von der Frage nach Identität und Heimat.“(Kommunalkino) Kino 46, MUWI-Filmkunst (Ol)

Mein Freund Joe Deutschland/Irland/Großbritannien 1995, R: Chris Bould, D: Schuyler Fisk, John Cleere

Dieser Kinderfilm gewann 1996 den Blauen Bären der Kinderjury der Berlinale: „Ein Film über ein Zikrusmädchen, das gezwungen wird, sich als Junge auszugeben. Er hat den Kindern so gut gefallen, weil“– so die Begründung – „er eine echte Freundschaft gezeigt hat. Diese hielt auch in schweren Zeiten. Die Mischung aus Spannung, Traurigkeit und Witz ist dem Regisseur gut gelungen.“(epd-film) Atlantis

Meisterdetektiv Kalle Blomquist lebt gefährlich Schweden 1996, R: Göran Carmback, D: Malte Forsberg, Joesfin Arling

„Ohne Kalle Blomquist, die tapfere Eva-Lotta und den mutigen Anders kommt der Kommissar in dem Mordfall Gren nicht weiter. Ganz zeitgemäß ist der mit Geheimsprache und Holzschwertern geführte Kampf zwischen der Weißen und Roten Rose um den Talisman „Groß-Mummrich“nicht mehr. Die Verfilmung verhält sich mit zaghaften Modernisierungsansätzen zu dem 1951 geschriebene Buch ein wenig unentschlossen. Aber die Geschichten von Astrid Lindgren sind einfach packend.“(tip) UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Men in black USA 1997, R: Barry Sonnenfeld, D: Tommy Lee Jones, Will Smith, Linda Fiorentino

„M.I.B. ist ein unprätentiöser Film, der im Kleinen Größe zeigt – also das genaue Gegenteil von Luc Bessons Das fünfte Element. Er läßt dem Zuschauer Zeit, die Vielfalt der Aliens zu bestaunen. Seit 1962 sind die Aliens unter uns, erfahren wir. Manhattan ist das Tor zu unserer Welt, wo fortwährend intergalaktische Flüchtlinge eintreffen. Daß die Menschheit nichts davon weiß, ist das Verdienst dieser Behörde, die jeden Neuankömmling genau unter die Lupe nimmt, Aufenthaltsbeschränkungen ausspricht und Kriminelle jagt.“(epd) UT-Kinocenter, Ufa-Palast, Solitaire (Westerstede), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Murder and Murder USA 1996, R: Yvonne Rainer, D: Joanna Merlin, Kathleen Chalfant / Originalfassung mit Untertiteln

„Mildred und Doris, zwei Frauen über fünfzig, verlieben sich. Kurz nachdem sie zusammenziehen, wird bei Doris Brustkrebs festgestellt. Mit Elementen der Soap Opera und kühlem Humor gelingt es Y. Rainer, Love-Story und politische Meditation zu vereinen.“(Kommunalkino) Kino 46, MUWI-Filmkunst (Ol)

N

Noch einmal mit Gefühl USA 1997, R: Carl Reiner, D: Bette Midler, Dennis Farina

„Wenn die Eltern geschieden sind und zur Hochzeit der einzigen Tochter geladen werden, sollte man annehmen, daß beide sich zusammenreißen. Doch als Molly erfährt, daß Bräutigam Keith ihre seit zwölf Jahren geschiedenen Eltern eingeladen hat, muß sie das Schlimmste befürchten. Denn sie weiß, daß ihre exaltierte Mutter und ihr nicht minder heißblütiger Vater keine Gelegenheit auslassen werden, einander fertigzumachen. Es ist alles ganz amüsant und auch durchaus überraschend, was Comedy-Veteran Carl Reiner hier im doppelten Sinne anrichtet. Doch neben dem Powerpaar Bette Midler/Dennis Farina verblaßt die restliche Besetzung. Und nicht zuletzt wegen Bette Midler wirkt das Ganze wie eine umgedrehte Version der Racheengelsaga „Der Club der Teufelinnen“. Und das ist gar nicht gut.“(TV-Spielfilm) UFA-Stern

O

One Night Stand USA 1997, R: Mike Figgis, D: Wesley Snipes, Nastassja Kinski, Robert Downey Jr.

„Was laut marktschreierischer Verleih-Werbung ein „brisanter Erotik-Thriller über die unkontrollierbare Macht sexuellen Verlangens“ist, entwickelt sich unter der einfühlsamen Regie von Mike Figgis („Leaving Las Vegas“), der auch wieder die Musik schrieb, zur glaubwürdigen Beschreibung einer Identitäts- und Ehekrise. Exakte Beobachtungsgabe und glänzende Schauspielerführung sorgen dafür, daß die Geschichte nie im Sumpf der Klischees versackt. Denn was man aus ähnlich gelagerten Filmen kennt und erwartet, geschieht hier nicht. Das ursprüngliche Drehbuch von „Basic Instinct“-Autor Joe Eszterhas wurde von Mike Figgis selbst noch einmal kräftig überarbeitet.“(Dorothee Lackner) UFA-Stern

S

Sandra Bernhard – „Confessions of a pretty lady“Großbritannien 1993, R: Kris Clarke, D: Sandra Bernhard, Camille Paglia, Martin Scorsese / Originalfassung ohne Untertitel

„Medienstar Sandra Bernhard wurde vor allem für ihre subversive Frechheit berühmt, mit der sie die Öffentlichkeit vor den Kopf stößt. So erschien die scharfzüngige, feministische Kabarettistin im Häschenkostüm auf dem Cover des „Playboy“und zierte im selben Jahr die Weihnachsausgabe der schwul-lesbischen Zeitschrift „The Advocate“. In der spritzigen Dokumentation kommentieren Freunde und Kollegen das faszinierende Phänomen Sandra Bernhard.“(Kommuanlkino) Kino 46

Schweinesand Deutschland 1996, R: Stephanie Grau, D: Mia Grau, Lucas von Gwinner

„Die Ferien fangen schlecht an. Erst wird das Ruderboot von Luc, Joa, Gunda, Jo und Feli gestohlen, und dann noch ihr Kumpel Figaro verhaftet. Er soll die arrogante Alexa aus reichem Elternhaus entführt haben. Die fünf Freunde nehmen die Ermittlungen auf, finden des Rätsels Lösung auf der Elbinsel Schweinesand und beweisen einmal mehr, daß Liebe mehr zählt als Geld. Die Geschichte bringt ein Sammelsurium sattsam bekannter Versatzstücke des Genres Kinderkrimi, kombiniert mit aufgesetzten Dialogen und einer plakativen Inszenierung.“(tip) Schauburg

Sling Blade USA 1996, R: Billy Bob Thorton, D: Billy Bob Thorton, Lucas Black

„Der merkwürdige, zart und eigenwillig erzählte Bildungsroman des fast 40jährigen Kindskopfes Karl Childers schildert die Gutwilligkeit der Leute, die dem ungeselligen Gesellen ins Leben zu helfen versuchen; er führt vor, daß auch der Dümmste nicht in Frieden leben kann, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt; und er zeigt unheimlich suggestiv, wie aus Gewalt Gewalt entsteht. Die Intimität der Geschichte wie ihre streng stilisierte Erzählweise wirken eindringlich nach. Vielleicht wird „Sling Blade“(wie etwa Charles Laughtons „Die Nacht des Jägers“) etwas Einmaliges bleiben: Man bringt dergleichen nur zustande, wenn man den Kopf dazu hat, durch die Wand zu gehen. „Sling Blade“ist ein Märchen, und es erzählt, daß man dem Bösen, wenn es sein Haupt erhebt, mit der Siegesgewißheit eines Kindes entgegentreten kann.“(Der Spiegel) Atelier

Susi und Strolch USA 1955, R: Hamilton Luske, Glyde Geronimi, Wilfried Jackson

„Eine verwöhnte Cockerdame verliebt sich in einen sympathischen Straßenköter, Gefühl- und humorvolle Hundeabenteuer in einem Zeichentrickfilm Walt Disneys, der den Tieren rein menschliche Eigenschaften und Reaktionen unterstellt. Liebenswürdige Unterhaltung für Jung und Alt.“(Lexikon d. Intern. Films) Schauburg

T

Tango Lesson Großbritannien 1997, R: Sally Potter, D: Sally Potter, Pablo Veron

„Eine englische Filmregisseurin und ein argentinischer Tangotänzer verlieben sich und treffen ein Abkommen: Er lehrt sie tanzen, sie macht aus ihm einen Filmstar. Die Erfüllung dieses Abkommens führt zu Differenzen, und die beiden müssen lernen, ihre Rollen als Mann und Frau zu sprengen, damit ihre Liebe Bestand hat. Sally Potters formal ungewöhnlicher, innovativer Film schildert in dichten Metaphern den Prozess einer Auseinandersetzung zwischen zwei Individuen jüdischer Herkunft und reflektiert tiefgründig über Liebe, Tanz, Film und die menschliche Existenz.“(Zoom) Cinema

Tania – la guerrillera Schweiz/Deutschland 1991, R: Heidi Specogna

„Portrait der deutschstämmigen Argentinierin Tamara Bunke, die aus Begeisterung für den Revolutionsführer Che Guevara nach Südamerika ging, in einem kubanischen Trainingslager die Taktik des Guerilla-Kampfes erlernte und schließlich in geheimer Mission unter dem Kampfnamen Tania eine Kampftruppe in Bolivien aufbaute, bis sie enttarnt und von Militärs erschossen wurde. Die Dokumentation engagiert sich voller Bewunderung für eine mutige Frau, die konsequent ihren revolutionären Idealen folgte. Eine aufschlußreiche Geschichtslektion, die einen Einzelfall beleuchtet, aber eine Idee behandelt.“(Lexikon des internationalen Films) Kino 46

V

Vergessene Welt USA 1997, R: Steven Spielberg, D: Jeff Goldblum, Julianne Moore, Arliss Howard

„Steven Spielbergs Fortsetzung des Blockbusters „Jurassic Park“von 1993 ist unverkennbar das Produkt eines meisterlichen Handwerkers. Diesmal hat er zudem einen Weg gefunden, auch sich selber zu amüsieren, obwohl er dem Publikum einen Film der Art vorsetzt, der er selber inzwischen offensichtlich entwachsen ist. Auf seiner zweiten Reise in das Land der Dinosaurier verzichtet der Regisseur auf die ehrfurchtvolle Ernsthaftigkeit, die seinen Stil im ersten Film fossilisierten, und ersetzt sie mit flotten Jahrmarktsattraktionen und einem neckenden, selbstironischen Ton. Er spielt mit unserer Begierde danach, von seinen mechanischen Monstern erschreckt zu werden, und manipuliert uns dabei so mühelos, daß wir über die Primitivität unserer Reaktionen zu lachen beginnen. Er arbeitet hier wie ein großartiger Gagman, der frei mit den klassischen Abenteuermotiven spielt (darunter ein „cliffhanger“im wahrsten Sinne des Wortes).“(The New Yorker) City, UT-Kinocenter

Volcano USA 1997, R: Mick Jackson, D: Tommy Lee Jones, Anne Heche

„Da schmilzt der Asphalt, es brodelt im städtischen Untergrund, und leise rieselt der Ascheschnee: Los Angeles gebiert einen Vulkan. Chef-Nothelfer Mike Roark (Tommy Lee Jones), eigentlich schon halb im Urlaub, muß, um Menschen zu retten, Häuser sprengen und glühende Magmaströme umleiten. Der Berg ruft auch die junge Seismologin Amy (Anne Heche), die den Zuschauern die geologischen Vorgänge darlegt. Schließlich zischt die Lava ins Meer, es regnet, und Roark fährt doch noch zur Erholung. Nach „Dantes Peak“der zweite Vulkanausbruch in diesem Filmjahr - und da auch dieser außer einfallslosen Aneinanderreihungen von Katastrophen nichts zu bieten hat, kann der nächste durchaus ein paar Jahrzehnte auf sich warten lassen.“(Der Spiegel) Ufa-Palast, UT-Kino, Passage (Del), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Z

2 1/2 Minuten Deutschland 1996, R: Rolf Schübel

„Am 16.11.1990 kam es im Ostteil der Berliner S-Bahn zwischen zwei Stationen mit der Fahrtzeit von 2 1/2 Minuten zu einer tödlichen Begegnung von jungen Deutschen und Türken. Rolf Schübel präsentiert seinen Film darüber als Referent im Rahmen eines Seminars des Filmbüro Bremen.“(Kommunalkino) Kino 46

2001 – Odyssee im Weltraum USA 1968, R: Stanley Kubrick, D: Keir Dullea

„Endlich mal wieder auf großer Leinwand und nicht im Hutschachtelkino: Der SF-Film, ohne den es „Star Wars“, „Kampfstern Galactica“etc. gar nicht geben würde. Und der sie immmer noch locker übertrifft. Die berauschenden Psychedelia-Effekte von Douglas Trumbull knallen jedenfalls besser als die aufgeblasenen Feuerwerks-Explosionen in den SF-Filmen neuerer Bauart.“(taz) Filmstudio

2010 USA 1983, R: Peter Hyams, D: Roy Scheider, John Lithgow, Helen Mirren

„Fortsetzung der Geschichte des SF-Klassikers „2001“, in der eine gemischte Ost-West-Expedition das Rätsel um das Scheitern der damaligen Mission zu klären versucht. Der Film erreicht weder die stilistische Meisterschaft noch die visionäre Kraft des Originals.“(Lexikon des internationalen Films) Filmstudio