Batik und Blockade

■ Der Jugend-Umwelt-Jahrmarkt will einen neuen Skandal verhindern

Der Weg von der Umwelt- zur Medienpolitik führt durch den Springer-Verlag. Vor einem Jahr hatte die Bild-“Zeitung“einen Jugend-Umwelt-Jahrmarkt (JUMJA) als „Chaotentraining auf Staatskosten“bezeichnet. Jetzt haben die VeranstalterInnen die Presse selbst zu ihrem Thema gemacht. Wenn heute in Elmshorn der JUMJA 97 beginnt, soll es um „die Macht der Massenmedien“gehen und darum, wie Pressemenschen Druck ausüben können.

So wie im vergangenen Jahr wollen die VeranstalterInnen, verschiedene freie Jugendgruppen, sich nicht wieder behandeln lassen. Damals hatten Jugendliche bei einem JUMJA-Workshop Sitzblockaden geübt. Bild empörte sich, andere Zeitungen zogen gleich, und flugs war der JUMJA „ein Fall für den Verfassungsschutz“, wie die Kieler CDU wetterte. Die Sozialbehörden von Hamburg und Schleswig-Holstein drohten gar mit Geldentzug.

Zwar „konnten die Vorfälle mit dem Ministerium zum Schluß geklärt werden“, erläutert JUMJA-Organisatorin Lene Wagner. Aber die Behörden sind zaghaft geworden. Nur noch mit strengem Gesicht zückten sie in diesem Jahr ihr Portemonnaie, um den Jugend-Umwelt-Jahrmarkt finanziell zu unterstützen.

Dennoch: Der JUMJA beginnt. Mit Batik-Kursen, Diskussionen über Arbeitslosigkeit und mit Kabarett. Los geht es heute vormittag in Elmshorn, Schluß ist am kommenden Donnerstag. juw