Flamenco de Bremen

■ Morgen im Kulturzentrum Schlachthof: El Grupo Flamenco Sol y Sombra

Nach dem großartigen Auftritt von Tomatito letzten Freitag dürfen sich Flamenco-Aficionados schon wieder freuen. Sol y Sombra nennt sich die Flamenco-Gruppe um Tänzerin und Sängerin La Martinita nicht ohne Hintersinn. Denn das Quartett präsentiert die melodramatischen, tragischen Varianten des Flamenco ebenso wie seine fröhlichen. Die starken Emotionen, die sich im Tanz und in der Musik der andalusischen Gitanos widerspiegeln, haben es der Bremerin Martina Bünger, die sich als Flamenca La Martinita nennt, angetan. Nachdem sie zunächst Jazzdance in London studiert hatte, wandte sie sich vor acht Jahren ausschließlich dem Flamenco zu.

Sie nahm Unterricht bei namhaften TänzerInnen wie Maria Serrano, Concha Vargas oder Manolo Marin, ging dafür auch in die Flamenco-Metropole Sevilla. La Martinita ist eine der wenigen deutschen Flamencas die nicht nur tanzt, sondern auch singt. Ihr Repertoire umfaßt zwar nicht den traditionellen „cante jondo“, aber die fröhlicheren Varianten des Flamenco-Gesangs wie Bulerias und Tangos.

Die besondere Leidenschaft für den Flamenco hat auch die übrigen Mitglieder von Sol y Sombra erwischt. Harald Brockhausen sowie Tim Schikoré an den Gitarren und Torsten Kemnitz an der Cajon, der präparierten Holzkiste, deren Vorderseite lose ist, begleiten den Tanz und Gesang von La Martinita ebenso fingerfertig wie einfühlsam. Sie vermitteln in ihrem Spiel eine beachtliche Authentizität, ein Teil des Repertoires stammt sogar aus der Feder von Gitarrist Schikoré. Daß Radio Bremen den Auftritt mitschneiden wird, spricht darüberhinaus für die Qualitäten, die Sol y Sombra auf die Bühne bringt.

Arnaud

Freitag um 20.30 Uhr im Schlachthof, Kesselhalle