Indiana Hackethal

Zuerst die Bundeslade, dann indische Tempelsteine und zuletzt der Heilige Gral. Danach geriet die Phantasie ins stocken. Jahrelang suchten Steven Spielberg und sein Hauptdarsteller Harrison Ford nach einer geeigneten Geschichte für den vierten Teil der weltberühmten Abenteuerserie. Seit gestern ist die Suche vorbei. Harrison Ford persönlich gab in München bekannt: „Der neue Film wird ,Indiana Jones und die Hackethal-Protokolle‘ heißen.“ Eine Sensation! Ein Massenblatt begann sofort mit dem Vorabdruck. Auf die Frage eines vorlauten Journalisten, daß der Nachlaß „bei allem Respekt vor Prof. Julius Hackethal“ doch eigentlich „ziemlich dröge“ sei, reagierte Ford gereizt. „Nur oberflächlich“, sagte er, „ich kann ihnen natürlich noch nicht die ganze Geschichte erzählen, aber der Rahmen sieht so aus: Pfarrer Jürgen Fliege, gespielt von Hugh Grant, entdeckt in den Protokollen eine geheime Botschaft des Professors. Voreilig gibt er eine Pressekonferenz in der er behauptet: ,Die Geschichte der Medizin muß in großen Teilen neu geschrieben werden.‘ Daraufhin werden ihm die Videoprotokolle von arabischen Terroristen gestohlen. Pfarrer Fliege bittet seinen alten Freund Indiana Jones die Bänder zu suchen. Die Jagd nach den verlorenen Protokollen geht über Litauen nach Jerusalem und Bagdad und endet in Mekka. Hier kommt es in der heiligen Kaaba zum Showdown.“ TV-Pfarrer Fliege, der ebenfalls anwesend war, antwortete auf die Frage, ob an der Sache mit der „versteckten Botschaft“ irgend etwas dran sei, geheimnisvoll: „Ich sage nur, wer Augen hat zu sehen, der sehe!“ Harrison Ford gab zu, man habe sich „in letzter Minute“ entschieden: „Zuerst sollte der Film ,Indiana Jones und die Schriftrollen vom Toten Meer‘ heißen. Doch da fehlte der aktuelle Bezug. Und war Hackethal nicht auch ein moderner Jesus, manche sagen ,ein Wunderheiler‘?“

Indiana Jones und die Hackethal-Protokolle (Untertitel: „Ich sah die Röntgenbilder – mir war alles klar“) soll nächstes Frühjahr in die Kinos kommen. Karl Wegmann