Es geht um simple Realitätsveränderung

■ betr.: „Neue Perspektiven werden erzwungen“, taz vom 15.11. 97

Wir erinnern uns: Am Anfang stand der Wunsch nach einem pazifistischen, ökologischen und liberalen Deutschland, auch als Antwort auf eine schreckliche Vergangenheit. Eine Partei wurde gegründet, den Traum mit demokratischen Mitteln zur Wahrheit werden zu lassen.

Klar, wenn die sogenannte öffentliche Diskussion nur noch um diese dummen Begriffe wie „Standort Deutschland“ oder jetzt „Globalisierung“ kreist, kommt man schon mal in die Defensive. Aber muß das so weit gehen, daß ein Erziehungswissenschaftler in der taz die „Anpassung an ökonomische Zwänge“ propagiert? Vermeintliche Zwänge also, wohl die der Globalisierung, sollen die Grünen umsetzen. Das wäre die Kapitulation vor dem Status quo als Perspektive.

Micha Brumlik schreibt vom Ende seiner „Dienstreise als parlamentarischer Arm einer Utopie“. Utopie? Nein, es geht nur um simple Realitätsveränderung – for a better world, wie Michael Jackson so schön singt. Dafür sind die Grünen da. Christian Speidel, Braubach