Hochtief und Holzmann üben Doppelpaß

■ Töchter in Österreich und USA sollen fusionieren

Frankfurt/Main (taz) – Deutschlands größte Baukonzerne Hochtief und Holzmann rücken enger zusammen. Gestern legten die beiden Konzerne ihre Pläne für fünf gemeinsame Töchter offen. Dabei geht es um die Zusammenlegung der österreichischen Gesellschaften beider Unternehmen unter Führung von Holzmann. Und um die Zusammenarbeit auf dem US-amerikanischen Markt. Hochtief möchte dort Kapitän spielen und 49 Prozent an der Holzmann USA Inc. erwerben. Daneben soll es zu Kooperationen auf der Management- und der EDV-Ebene kommen. Entsprechende Absichtserklärungen seinen unterzeichnet worden. Beide Firmen versprechen sich von den Teilfusionen Synergieeffekte.

Schon im Sommer hatten die Frankfurter Philipp Holzmann AG und Essener RWE-Tochter Hochtief eine solche Kooperation angekündigt. Zuvor waren Hochtief und die Deutsche Bank mit ihren Plänen, beim Frankfurter Baukonzern die Macht zu übernehmen, am Kartellamt gescheitert. Hochtief und die Deutsche Bank hatten ihren Aktienbesitz an Holzmann poolen wollen.

Noch seien die Verträge nicht unterzeichnet, hieß es gestern übereinstimmend in Essen und in Frankfurt. Details seien noch zu prüfen. Kartellbehörden und Aufsichtsräte müßten noch zustimmen. Durch die Kooperationsverträge wird der Konzentrationprozeß in der Branche fortgeschrieben – unterhalb der Schwelle von feindlichen oder freundlichen Übernahmen, die von den Wettbewerbshütern sanktioniert werden könnten. Opfer der Synergieffekte werden die Mitarbeiter sein – und die kleineren Wettbewerber am Markt. kpk