Münchner Stromkonzern verdient gut am Wandel

■ Isar-Amper-Werke steigern den Gewinn und halbieren das Personal dank Bayernwerk

Berlin/München (taz/rtr) – Die Stromabteilung des Konzerns Isar- Amperwerke (IAW) will sein Personal bis zum Ende des Jahres 2002 fast halbieren. Grund: der zunehmende Wettbewerbsdruck am Strommarkt durch die teilweise Auflösung der Monopole im Rahmen des neuen Energiewirtschaftsgesetzes. Vorstandschef Heinz Klinger sagte am Mittwoch abend in München, die Belegschaft der IAW werde sich von derzeit noch gut 2.600 auf 1.400 Mitarbeiter bis Ende 2002 verringern – darunter auch rund 550 Mitarbeiter, die zur neuen Muttergesellschaft Bayernwerk überwechseln.

Der Stromriese Bayernwerk gehört seinerseits zum Münchner Mischkonzern Viag AG und hat den ehemaligen kleineren Konkurrenten Isar-Amper-Werke im letzten Jahr unter seine Fittiche gebracht. In Tausch- und Kaufgeschäften mit Firmen wie RWE, Bayerischer Hypobank oder der Berliner Bank erwarb das Bayernwerk die Mehrheit an der IAW und hält derzeit gut 81 Prozent.

Was sich aus einem Energiekonzern herausholen läßt, zeigt die Münchner Fusion eindrucksvoll. Obwohl der IAW-Stromverkauf im Geschäftsjahr 1996/97 nur um knapp ein Prozent gestiegen ist, der Umsatz wegen sinkender Strompreise sogar leicht fällt, stieg der Gewinn: Im Gesamtkonzern IAW erhöhte sich der Gewinn von 108 Millionen Mark auf 130 Millionen im soeben abgeschlossenen Geschäftsjahr. Davon stammten knapp 121 Millionen aus der Stromsparte.

Laut dem Unternehmen sind das Rationalisierungseffekte, weil die Bayernwerke Einkauf und Unternehmensführung mitbestellen. Da dieser Eingliederungsprozeß noch lange nicht abgeschlossen ist, werden in den kommenden Jahren weitere Einsparungen die Bilanz verschönern – und das Personal weiter schrumpfen lassen.

Der Gesamtkonzern IAW betreibt neben der Stromsparte auch Bauunternehmen und Gasversorger wie in Ost-Mecklenburg. Der Konzern hat derzeit etwa 4.300 Angestellte. Der Umsatz sank im Geschäftsjahr 1996/97 von 2,22 auf 2,17 Milliarden Mark. rem