piwik no script img

■ SoundcheckUniversal Egg

Heute abend: Universal Egg. Die ganze Welt ist ein Ei, und alle Probleme, die es in diesem Eier-Universum gibt, lassen sich wegtanzen mit Mitteln des Dubismus. Dub ist das Allheilmittel gegen Trübsal, Nationalismus und Luftverschmutzung. So lautet das Programm von Zion Train und ihrem hauseigenen Label Universal Egg.

Zion Train, die seit Jahren zu den Dub-Größen Großbritanniens zählen, stehen für Familiensinn und vielschichtige Zusammenarbeit auf der Insel und darüber hinaus. Neben der Herausgabe eines Fanzines, diversen Internetgeschichten, Clubabenden und Hanfaktivismen remixen oder producen sie ständig irgendwelche Neo-Dubber oder Roots-Größen oder touren mit anderen Projekten, die ebenfalls die Grenzen des Dubs in Richtung Spacesounds und Ambient auflösen, um Elektronik möglichst organisch klingen zu lassen.

Bei der diesjährigen Universal Egg-Labeltour werden Zion Train jedoch zusammen mit dem mehrköpfigen, auf Worldmusic spezialisierten Kollektiv Extremadura den Abend als DJs bestreiten. Live wird dafür die derzeit spannendste Universal Egg-Band mit dem programmatischen Namen ISM auftrumpfen. Die John-Peel-Lieblinge aus Liverpool wissen im Gegensatz zu den eher zurückhaltend agierenden Vibronics, wie man richtig losbratzt, und machen eine Art Technopunk, der sich kaum noch mit Reggae in Verbindung bringen läßt.

Ebenfalls klasse die Drum'n'Space-Spezialisten Marineville, die ihren Daniel-Düsentrieb-goes-looping-Sound mit solarbetriebenen Synthesizern herstellen. Rootsiger geht Jah Free die Sache an. Er wird mit Sister Simlah aufteten und sein neues Album Breaking Out vorstellen.

Wer Zion Train schon einmal live gesehen hat, weiß, daß das Heilsversprechen, das man in ihrem Aktivismus finden kann, von ihnen eingelöst wird und die Welt für die Dauer ihrer Konzerte ein bißchen relaxter ist. In diesem Sinne dürfte der heutige Universal Egg-Abend ein guter Anlaß sein, sich von warmen Bässen getrieben ein paar Sorgen vom Leibe zu tanzen. Get ready, brothers and sisters. Jens Kiefer

Markthalle, 21 Uhr

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen