Ein vertrautes Gesicht aus Teheran

■ Der iranische Botschafter sitzt wieder an seinem Arbeitsplatz in Bonn

Berlin (taz) – Aus Teheran nichts Neues. Nach über sieben Monaten Abwesenheit traf am Samstag in Bonn der iranische Botschafter ein. Er ist ganz der alte: Hossein Moussawian. Zuvor war vermutet worden, nach der Wahl eines neuen Staatspräsidenten und einem Wechsel des Außenministers in Teheran werde ein neuer Botschafter eingesetzt.

Moussawians Rückkehr wurde von Iran News angekündigt. „Damit ist die Krise zwischen Iran und der EU endgültig beendet“, hieß es in der Irans Außenministerium nahestehenden Zeitung. Doch in Teheran ist diese Position umstritten. „Die deutsche Regierung ist immer noch ein Feind unseres Volkes“, hatte vor zwei Wochen das Organ von Irans Konservativen, die Zeitung Dschumhuri Islami, getönt – kurz bevor der wegen des Mykonos-Prozesses zur Persona non grata erklärte deutsche Botschafter, Horst Bächmann, nach Teheran zurückkehrte.

Moussawian gilt als Mann des früheren Außenministers Welajati. Der zum außenpolitischen Berater von Irans Religiösem Führer Chamenei aufgestiegene Politiker versucht, seinem Nachfolger Charrasi das Betätigungsfeld streitig zu machen. Der Kampf ist noch nicht entschieden. Von Diplomaten heißt es, Moussawian solle in Bonn nur seine Amtszeit aussitzen. Die endet im Frühjahr. taud