piwik no script img

Mitte-links-Bündnis erneut bestätigt

■ Italiens Koalition siegt im zweiten Durchgang der Kommunalwahlen

Rom (taz) – Das in Italien regierende Mitte-links-Bündnis ist erneut bestätigt: die Koalition aus Linskdemokraten, Grünen, Ex- Christdemokraten und Ex-Sozialisten war auch beim zweiten Durchgang der Kommunalwahlen erfolgreich. Sie stellt, nachdem sie bereits vor vierzehn Tagen Rom, Venedig und Neapel im ersten Durchgang gehalten hatten, nun auch in Genua den Oberbürgermeister. Auf Sizilien, wo am Sonntag der erste Wahlgang stattfand, wurden ihre bisherigen Bürgermeister Leoluca Orlando in Palermo und Enzo Bianco in Catania jeweils mit etwa 60 Prozent im Amt bestätigt. Einen Erfolg kann auch die Lega Nord vermelden. Sie stellt in Varese und Alessandria das Stadtoberhaupt und hat sich auch in zahlreichen kleineren Gemeinden gut gehalten.

Desolat ist auch weiterhin die Lage der Rechts-Opposition. Sie brachte nur in den süditalienischen Städtchen Caserta und Vibo Valentia sowie in Agrigent ihre Kandidaten durch. Selbst im Wahlkreis von Oppositionsführer Silvio Berlusconi wanderten die Getreuen zur Mitte-links-Koalition ab. Arcore, der Wohnort des Medienzaren, wird künftig von einem Linksdemokraten regiert.

Konsequenzen für die politische Großwetterlage haben die Wahlergebnisse nicht, wohl aber innerhalb der einzelnen Gruppierungen. In der Lega sieht sich deren in der letzten Zeit eher umstrittene Chef Umberto Bossi in seinem harten Sezessionskurs bestätigt. In der Rechten wird nun immer lauter die Ablösung Berlusconis durch einen attraktiveren Oppositionsführer gefordert. Mitte dieser Woche wollen sich die Parteichefs der Rechten – Forza Italia, Nationale Allianz und Christlich Uniierte – zusammensetzen und die Wahldesaster der letzten Monate analysieren. Werner Raith

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen