Unentschieden ohne Anspruch

■ Harald Spörls Glücksschuß reicht dem Hamburger SV, um bei Borussia Mönchengladbach ein 1:1 zu retten

HSV-Trainer Frank Pagelsdorf ist inzwischen schon mit ganz wenig zufrieden: „Es ist erstaunlich, daß meine Mannschaft durch den Gegentreffer nicht verunsichert worden ist.“So spricht ein Coach, der von seinem Team nicht mehr viel erwartet, denn gegen Borussia Mönchengladbach nach 15 Minuten ein Tor zu kassieren, ist nun wahrlich kein Beinbruch. Schließlich bleiben dann nach der alten Rechnung von Sepp Herberger noch 75 Minuten, den Ausgleich zu erzielen.

Folgerichtig sorgte Harald Spörl dafür, daß es beim Kellerduell der beiden ehemaligen Deutschen Meister keinen Sieger geben sollte. Er hatte bei seinem Trainer vehement seine alte Position im zentralen Mittelfeld wieder eingefordert und dankte es ihm redlich, Gehör gefunden zu haben. Zwanzig Minuten vor Schluß des Spiels drosch Lumpi den Ball einfach in Richtung Gladbacher Tor und hatte gleich doppelt Fortüne: Die Kugel sprang ihm so glücklich vom Fuß, so daß aus dem Schuß eine Bogenlampe wurde, die Torhüter Uwe Kamps mit ein wenig Mühe noch ins eigene Tor boxen konnte.

Ansonsten gab es auf dem Bökelberg kaum Fußball zu sehen. „In einer solchen Situation kann man keine spielerischen Leckerbissen erwarten“, bilanzierte denn auch der neue Trainer der Gladbacher, Norbert Meier. Frank Pagelsdorf schloß sich mit seinem Statement voll an: „Es gibt Situationen, da muß man auch mal mit einem Unentschieden zufrieden sein.“Beim HSV ist man eben nach vier Niederlagen in Folge nicht mehr sehr anspruchsvoll. else/dpa