Privatschule für Managerkinder

■ Im März öffnet in der Hansestadt die „International School of Bremen“

Bevor internationale Manager für ein paar Jahr nach Bremen kommen, wollen sie wissen, wo ihre Sprößlinge zur Schule gehen können. Jetzt wissen sie es. Seit November gibt es im Bremer Ortsteil Schwachhausen die International School of Bremen – zumindest auf dem Papier.

Ansässige Unternehmen wie Kellogs und Kraft Jacobs Suchard haben sich für das Projekt stark gemacht – die Schirmherrschaft hat der Bananen-Magnat Bernd-Artin Wessels aus der Geschäftsführung von Scipio GmbH und Co. übernommen. „Da habe ich nicht zweimal überlegt. Nicht wegen der Bildung, sondern für Bremen und die Wirtschaft“, sagt er.

Für piekfeine Hanseatenkinder ist die Schule allerdings nicht gedacht. Denn: Aufnahmebedingung ist mindestens ein „internationales Elternteil“. Den Unterricht müssen sich die Eltern der Eliteschule außerdem einiges kosten lassen: 3.000 Mark einmalige Aufnahmegebühr und 800 Mark monatliches Schulgeld. Das Lunchpaket ist in dieser Rechnung nicht inbegriffen, und der Unterricht dauert auch nur bis 14 Uhr 30. Für das Geld genießen die Minis ihre Lektionen auf englisch, denn die Lehrer sind „Native speaker“aus den USA, Großbritannien oder Kanada. Der Deutschunterricht spielt hier nur die zweite Geige – als erste Fremdsprache.

Integration sei dennoch kein Problem, versichert der neue Schuldirektor Dr. Walter Kronshage, ein pensionierter Ministerialbeamter, der schon maßgeblich an der International School in der Region Hannover beteiligt war. „Die Zeiten, in denen internationale Schulen die Tendenz hatten, sich abzuschotten, sind vorbei.“

Geplant ist – nach einem halbjährlichen Vorlauf mit einer Vorschulklasse – im September vier Grundschulklassen einzurichten. Pro Klasse sollen dann mindestens 15 Kids in vier Klassenräumen der stadteigenen Sonderschule an der Thomas-Mann-Straße in Schwachhausen unterrichtet werden.

Dann wächst die Privatschule Jahr für Jahr um je eine Klasse, bis in acht Jahren dort auch ein international anerkannter Abschluß – das „International Baccalaureate“– gemacht werden kann.

Ob und unter welchen Bedingungen die Schule langfristig ein eigenes Gebäude bekommt, wird noch geprüft. Aber Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs (SPD) findet es ganz interessant, wenn sich jetzt LehrerInnen aus der International School of Bremen und der Schule an der Thomas-Mann-Straße im Lehrerzimmer begegnen und miteinander ins Gespräch kommen: „In English“versteht sich.

Kirsten Hartje