: Querrille
Achim Reichel: „Herz ist Trumpf“(WEA)
Uns Achim hat viele Verdienste: Als Anführer der Rattles eiferte er den Briten nach und erreichte eine Popularität knapp unter den Beatles. Dann mußte er zum Bund, und in den Siebzigern fiel ihm nichts ein. Erst mit knorrigen Shanty-Interpretationen schipperte er wieder in sicherem Fahrwasser. Der Anarcho-Dichter Jörg Fauser erkannte in ihm den Rebellen und schrieb ihm einen Haufen Texte, darunter „Der Spieler“, aber auch Unfug wie „Boxer Kutte“. Fauser geriet unter einen Laster, Achim wechselte ins Seicht-Seemännische und hatte einen Hit mit „Aloha Heya He“. Seine Urlaubsmusik konvergierte zunehmend gegen Klaus & Klaus, doch politisch Korrektes (“Exxon Valdez“) blieb innerhalb seiner Möglichkeiten und noch dazu im Maritimen. Immerhin versucht sich Achim im Alter nicht an der E-Musik und pfeift auf Rattles-Reunions. Deshalb verurteilt man ihn für seine Gebrauchsschlager sowenig wie für sein reaktionäres Geschwätz über die „Star Club“-Zeiten, sondern freut sich über Herz ist Trumpf – das Beste von Achim Reichel. Achim weiß: „Ein Freund bleibt immer Freund.“ A. Willander
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