Lokalkoloratur

„Sich unauffällig vom Acker zu machen“war noch nie das Ding von Karl Heinz Roth. Den öffentlichen Abschied von seinen FreundInnen und PatientInnen in St. Pauli, zu dem am Montag abend rund 250 Menschen im Stadtteilzentrum Kölibri erschienen, nutzte der politische Arzt und Historiker deshalb zu einem kritischen Resümee. „Aus Prinzip“habe er mitgemischt: gegen die Ausgrenzung Einzelner durch Behörden, für den Erhalt der Hafenstraße oder im Kampf ums Hafenkrankenhaus – immer „an der Seite der Menschen“im Viertel. Entsprechend vielschichtig war die Gästemischung am Montag: Junkies waren gekommen und MigrantInnen, Ex-RAFMitglieder, junge und alte St. PaulianerInnen. Wie die 82jährige Marta Bollo: „Der Herr Doktor ist einfach eine Wucht.“rast