Minister gegen Genmanipulationen

■ Briten halten Genehmigungen zurück: Gefahren unterschätzt

Berlin (taz) – Die britischen Minister für Ernährung und Landwirtschaft halten eine Genehmigung für den kommerziellen Anbau von genmanipuliertem Raps zurück. Jeff Rooker und Lord Donoghue befürchten, daß die von Genmanipulationen ausgehenden Gefahren von der Regierung unterschätzt werden. Außerdem würden die in diesem Geschäft tätigen sechs internationalen Pharmakonzerne zu mächtig und den Markt kontrollieren. Das berichtet die britische Zeitung The Guardian in ihrer gestrigen Ausgabe.

Rooker und Lord Donoghue haben eine Untersuchung der von der Labour-Regierung ausgegebenen Berichte über Genmanipulationen angesetzt. Toni Blairs Regierung übe ebenso wie die vorhergehenden Konservativen Druck auf die für die Zulassung zuständigen Ministerien aus. Sie sollen ohne neuerliche Überprüfung des genmanipulierten Anbaus möglichst schnell genehmigen.

Konzerne wie Hoechst oder Monsanto verdienen mit genmanipulierten Saaten Millionen. Der Weltmarkt wird auf 250 Milliarden Dollar geschätzt. Briten können bereits Tomatenpüree und vegetarischen Käse aus genmanipuliertem Anbau kaufen. ufo