Greenpeace stoppt Plutonium

■ Aktivisten kaperten Atomfähre in Bremen

Bremen (taz) – Greenpeace-Aktivisten enterten gestern in Bremerhaven die Fähre „Arneb“, um das Verschiffen von 59 Kilo waffenfähigem Plutonium aus Hanau zum britischen schnellen Brüter in Dounreay zu verhindern. Am Abend löste die Wasserschutzpolizei die Blockade des Frachters durch Greenpeace-Schlauchbaute auf. Die Insassen und die Aktivisten, die sich an der „Arneb“ angekettet hatten, wurden vorübergehend festgenommen. Ihnen droht eine Anklage wegen Nötigung. Greenpeace wollte auf die „Atomtransport-Drehscheibe“ Bremerhaven aufmerksam machen. Der bremische Hafensenator Uwe Beckmeyer (SPD), verwies auf die „schwierige Rechtslage“ und forderte, den Transport passieren zu lassen. Grund: Er könne eine Lagerung des Plutoniums im Hafen nicht gutheißen. Er wolle sich aber beim Bundesamt für Strahlenschutz dafür einsetzen, daß die kommenden zwei Plutoniumtransporte nach Schottland „Bremen und Bremerhaven nicht berühren“. Jens Tittmann Berichte Seite 2