Zugunsten der Kranken

■ Kassen fordern Kostenkontrolle

Die Krankenkassen und die Ersatzkassen-Verbände in Schleswig-Holstein fordern eine bessere Kontrolle der Gelder, die an Universitätskliniken fließen. Dazu müsse es eine klare Abgrenzung zwischen Forschung und Lehre einerseits sowie der Krankenversorgung andererseits geben, erklärte der Verband der Angestellten-Krankenkassen gestern in Kiel. Bei den Krankenkassen herrsche Unsicherheit darüber, wo die von ihnen bezahlten Gelder für Unikliniken tatsächlich hinfließen.

Verbandssprecher Lothar Thormählen erklärte, es gebe konkrete Anhaltspunkte, daß die Unikliniken Gelder, die für die Krankenversorgung bestimmt seien, für Forschungszwecke ausgäben. Nach Auffassung der Kassen könnten die Unikliniken im Bereich der Krankenversorgung sparen. Zur Zeit erhalten die Universitätskliniken in Kiel und Lübeck 650 Millionen Mark von den Krankenkassen.

Im Zuge der Neuordnung der Unikliniken, die die schleswig-holsteinische Landesregierung plant, fordern die Kassen nun eine klare Verantwortlichkeit der Klinikleitung. „Die Landesregierung gibt den Unikliniken Geld für Forschungszwecke, die Krankenkassen bezahlen für die Krankenversorgung. Doch alle Gelder wandern in einen großen Pott. Wir fordern zwei getrennte Pötte“, sagte Thormählen. dpa