Mauerstücke noch immer begehrt bei Touristen

■ Beliebtestes Hauptstadt-Souvenir bleibt der Bär: ob zum Kuscheln, als Krawatte oder Nudel

Acht Jahre nach dem Fall der Mauer ist diese in der Hauptstadt immer noch ein Souvenir-Renner. Viele Gäste kennen den Betonwall noch aus Zeiten des Kalten Krieges, erklärt der Sprecher der Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM), Bernd Buhmann, den Run auf die Mauerstücke. Das Thema Mauer sei für Touristen „noch lange nicht durch“.

Die besonders großen Brocken von mehr als 15 Quadratzentimetern sind oft schnell vergriffen, weiß Yvonne Niehues aus dem BTM-Andenkenladen im Europa- Center in Charlottenburg. Immerhin müssen dafür 199 Mark hingelegt werden. Dagegen ist ein Quadratzentimeter des „antifaschistischen Schutzwalls“ in gläserner Hülle schon für 6,95 Mark zu haben. Wird das Ganze mit ein wenig Stacheldraht und DDR-Emblem verziert, müssen Berlin-Besucher schon 19,95 Mark berappen, um ein Stück Mauer mitnehmen zu können. Die Mauerstücke bezieht die BTM übrigens von einem besonders eifrigen „Mauerspecht“, der für die Echtheit seiner Ware garantiert.

Trotz großer Nachfrage nach dem „steinharten“ Souvenir hat der kuschlige Berliner Bär nichts an Beliebtheit eingebüßt. In seinen über 80 Varianten ist er nach wie vor die Nummer eins unter den Mitbringseln aus der Hauptstadt. Meister Petz ist auch als Nudel und Kerze erhältlich. Sein Antlitz schmückt Krawatten, Kaffeelöffel, Anhänger, Schulhefte, Feuerzeuge, Tassen sowie Bierkrüge. Letztere werden erfahrungsgemäß vor allem von Amerikanern und Japanern gekauft. Zu den Ladenhütern unter den Souvenirs gehören ein „honigsüßes“ Parfüm im Flacon in Bärenform und Herzlutscher mit der Aufschrift „I love Berlin“. Kurios, aber für fast 20 Mark ziemlich teuer ist ein Pfannkuchen aus Schaumgummi, dem bei zartem Drücken der legendäre Kennedy-Satz „Ick bin ein Berliner“ entfleucht. Dieser werde zwar wenig gekauft, aber dafür von fast jedem Kunden „gedrückt“. Marion Schierz/ADN