■ Südafrikas Expräsident muß vor Gericht: Dem Apartheid-Fossil Botha droht Geldstrafe
Kapstadt (dpa) – Südafrikas Expräsident Pieter Willem Botha muß am 23.Januar wegen Mißachtung der sogenannten Wahrheitskomission vor Gericht. Das teilte der Generalstaatsanwalt der Westkap-Provinz, Frank Kahn, gestern in Kapstadt mit. Botha drohen eine Geldstrafe oder bis zu zwei Jahre Haft. Botha, der in Wilderness bei George am Indischen Ozean lebt, hatte sich im Dezember geweigert, einer Vorladung der Wahrheitskommission zu einer Aussage über die Aktivitäten des Staatssicherheitsrates in der Apartheid-Zeit zu folgen. Statt dessen bezeichnete er die Kommission als „Zirkus“. Er ist der einzige prominente Südafrikaner, der die Kommission derart brüskiert hat.
Beobachter gehen davon aus, daß Botha, der in Kürze 82 Jahre alt wird, mit einer Geldbuße davonkommen wird. Der Vizevorsitzende der Wahrheitskommission, Alex Boraine, appellierte an ihn, doch vor der Kommission zu erscheinen. Sie werde in diesem Fall ihre Klage zurückziehen.
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