Unterm Strich

Irgendwann schlägt auch die Stunde der Entscheidung für das Berliner Holocaust-Mahnmal. In einer definitiv letzten Runde stellen die vier noch im Rennen befindlichen Künstler ihre Entwürfe nun noch einmal öffentlich zur Diskussion. Morgen um 19 Uhr ist die erste Veranstaltung mit Peter Serra und Richard Eisenman. Es folgen Jochen Gerz (16.1.), Daniel Libeskind (19.1.) und schließlich Gesine Weinmiller (23.1.). Beginn der Diskussionsrunden ist jeweils um 19 Uhr, alle Veranstaltungen im Marstall am Schloßplatz.

Der langjährige Direktor des Deutschen Polen-Instituts, Karl Dedecius, ist gestern in Darmstadt mit einem Festakt in den Ruhestand verabschiedet worden. Der 77jährige hat die renommierte Institution für den Kulturaustausch zwischen beiden Ländern vor 18 Jahren gegründet. Als Übersetzer zahlreicher polnischer Bücher setzte sich Dedecius immer wieder für das deutsch-polnische Verhältnis ein und wurde dafür auch mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet. In einem Gespräch mit dpa warnte er nun Deutschland vor einer „Arroganz des Mächtigen“ gegenüber Polen. Armut und wirtschaftliche Probleme des Landes dürften auf keinen Fall zu einer Verengung des Polen-Bildes in Deutschland führen. Geistes- und kulturgeschichtlich sei Polen ein ebenbürtiger Partner und müsse als solcher angenommen werden.