LeserInnen blieben treu

■ Trotz Bücherhallenschließungen kaum Besucherrückgang. Mehr Geld für Bücher

„Vorsichtig optimistisch“sind die Hamburger Öffentlichen Bücherhallen (HÖB) angesichts der Bilanz des Jahres 1997. Zum ersten Mal seit 1993 ist der Haushalt ausgeglichen. Allerdings hat man die auferlegte Sparquote von fünf Millionen Mark „noch nicht komplett erbracht“.

Erfreulich aber: Trotz der Schließung von elf Bücherhallen ist die BesucherInnenzahl nur um 200.000 auf 4,1 Millionen gesunken. Die geschlossenen Bücherhallen hatten im letzten Jahr ihres Bestehens 370.000 BesucherInnen. Die LeserInnen hätten sich also mobil gezeigt und seien zu Bücherhallen im Umfeld gewechselt, meinen die HÖB. So kamen nach Volksdorf 21 Prozent mehr LeserInnen und nach Winterhude knapp 16 Prozent mehr. Mit der zweiten Stufe der Umstrukturierung – unter anderem Standortoptimierung, zwei neue Bücherbusse – hofft man, weitere LeserInnen zu gewinnen.

Ein dickes Plus verzeichnen die HÖB bei den Neuanmeldungen von Jugendlichen – wohl eine Folge der zurückgenommenen Gebührenerhöhung auf 20 Mark.

Erstmals nach drei Jahren des Sparens haben die HÖB wieder mehr Bücher eingekauft – der Etat stieg um 300.000 auf 3,9 Millionen Mark. In diesem Jahr schaffen die Bücherhallen für jeden Hamburger Medien im Wert von 2,30 Mark an. Damit sind rund ein Drittel aller Neuerscheinungen bei den HÖB verfügbar. taz