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Virus aus der Wildnis

■ Wildschweine als Überträger der Schweinepest in Mecklenburg festgestellt

Schwerin (rtr/dpa/AFP) – Die in Mecklenburg-Vorpommern ausgebrochene Schweinepest ist durch Wildschweine übertragen worden. Das Erregervirus sei ermittelt worden, teilte Landwirtschaftsminister Martin Brick (CDU) am Dienstag in Schwerin mit. Nun müsse kriminologisch untersucht werden, wie das Virus in den zuvor als besonders sicher geltenden Zuchtbetrieb Losten bei Bad Kleinen gelangt sei.

Bricks Angaben wurden vom Leiter des Instituts für Virologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Volker Moennig, bestätigt. „Das Virus stammt aus der örtlichen Wildschweinpopulation“, sagte Moennig in einem vorab veröffentlichten Interview in der Zeit. Die Wildschweine hätten sich vermutlich an pestverseuchten Schweinefleischprodukten infiziert. Diese seien von Besuchern illegal aus dem Ausland mitgebracht worden.

Die Schweinepest ist nicht auf Menschen übertragbar. Die betroffenen Tierbestände müssen auf Weisung der Europäischen Union (EU) getötet werden. Die EU- Kommission plant nach eigenen Angaben von gestern kein Exportverbot für deutsches Schweinefleisch.

Angesichts der neuen Fälle von Schweinepest hat der Deutsche Bauernverband (DBV) ein Umdenken in der Seuchenpolitik gefordert. DBV-Präsident Gerd Sonnleitner sagte am Dienstag im Deutschlandfunk, statt der massenhaften Tötung der infizierten Tiere sollten in den betroffenen Betrieben Impfungen vorgenommen werden. die Bayer AG hat einen sogenannten „Marker-Impfstoff“ entwickelt, der jedoch frühestens Ende 1998 zugelassen wird.

Eine stichprobenartige dpa- Umfrage in deutschen Metzgereien ergab: „Die Kunden kaufen und essen wie immer.“

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