■ Katalonien sucht 10.000 Gebärmütter: Embryos aus künstlicher Befruchtung übrig
Berlin (taz) – Die spanische autonome Region Katalonien will tiefgefrorene Embryonen, die bei künstlicher Befruchtung übriggeblieben sind, zur Adoption freigeben. Das berichtete gestern die spanische Zeitung El Pais. Die regionale Gesundheitsbehörde plant eine Kampagne, um Adoptivmütter zu finden, die sich die Embryonen in die Gebärmutter einpflanzen lassen. In Spanien sind geschätzte 10.000 Embryonen tiefgefroren. Das spanische Gesetz zur Reproduktionsmedizin aus dem Jahre 1988 schreibt El Pais zufolge lediglich vor, daß die Embryonen mindestens fünf Jahre aufbewahrt werden müssen. Danach müssen die Kliniken bislang selbst entscheiden, was passiert – die Eltern müssen allerdings zustimmen. Bislang hat sich die Mehrzahl dafür ausgesprochen, die Embryonen weiter bei minus 196 Grad zu konservieren. In Großbritannien erregte 1996 die Vernichtung von 3.300 Embryonen große Proteste. In Deutschland ist das Einfrieren von Embryonen verboten. urb
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