Lokalkoloratur

Zwischen allen Stühlen findet sich jetzt der im Namen des Herrn seinen Dienst auf Erden verrichtende Erzbischof Ludwig Averkamp wieder. Wie hält er es mit dem jüngsten Votum aus Rom? „Im Augenblick verändert sich die Situation unserer 14 Schwangerschaftsberatungs-stellen in keiner Weise“, erklärte der Kirchenmann gestern. Papst Johannes Paul II. hatte in einem Brief die „eindringliche Bitte“an die deutschen Oberhirten gerichtet, künftig keine Beratungsnachweise für einen Schwangerschaftsabbruch mehr auszugeben. Die Scheine hätten eine „Schlüsselfunktion“für die straffreie Abtreibung, sie stürzten die Kirche und die Beraterinnen damit in ein „Dilemma“. Erzbischof Averkamp steht nach eigenem Bekunden voll und ganz hinter dem Anliegen des obersten Katholiken. Doch auch ein anderer Auftrag brennt ihm unter den Nägeln - „die größtmögliche Hilfe für Frauen in Konfliktsituationen“. Die Kirchenleute wollen die Weisung aus Rom erst 1999 umsetzen. lian