Handys ohne Grenzen

■ Neuer Mobilfunk-Standard soll die weltweite Nutzung von Handys ermöglichen

München (rtr/dpa) – Für die weltweit rasant wachsende Zahl der Handy-Nutzer soll im Jahr 2002 eine grenzenlose Zukunft beginnen. Die Basis dafür ist das Universale Mobile Telekommunikations-System UMTS, das eine schnellere Datenübertragung per Mobilfunk ermöglichen soll.

Auf UMTS als neuen Standard hatten sich am Donnerstag zwei konkurrierende internationale Interessengruppen bei Verhandlungen vor der Normierungskommission European Telecommunications Standards Institute (ETSI) geeinigt. Dem von den skandinavischen Firmen Ericsson und Nokia angeführten Konsortium stand dabei eine Gruppe mit der Siemens AG an der Spitze gegenüber. Die beiden Gruppen verwenden bisher unterschiedliche Übertragungstechniken.

Der neue Mobilfunk-Standard soll auf der bisherigen Europanorm GSM (Global System for Mobile Communication) aufbauen, auf der auch die deutschen digitalen Mobilfunknetze D1, D2 und E-Plus basieren. Der GSM- Standard setzt sich weltweit immer stärker durch, auch gegen das japanische PDC-System und US-Entwicklungen.

Bisher verhindern die vielen Standards im analogen wie im digitalen Mobilfunk in der Welt, daß ein europäischer Handy-Nutzer auch bei einem Aufenthalt in den USA unter der gewohnten Nummer erreichbar ist. Will man beispielsweise in den USA mobil telefonieren, muß man erst mittels „Rent a handy“ an seinem US-Ankunftsflughafen ein Gerät nach US-Standard mieten. Als erstes Land der Welt erhalte Japan 2001 ein Netz auf der Basis des neuen UMTS-Standards, kündigte der Mobilfunk-Konzern Ericsson am Donnerstag an.