Ein freundlicher Urtyp

■ Neue Hunderasse in Schleswig-Holstein gezüchtet

Der Name „Schenkenberger Urtyp“klingt nach Schwarzbrot, Bier oder Doppelkorn. Auf Jürgen Webers Hunde dagegen will der kernige Name auf den ersten Blick nicht recht passen. Doch die putzmunteren Vierbeiner mit dem kurzen, braun-weißen Fell und den großen Ohren gehören zu dieser nagelneuen Rasse, die der passionierte Hundefreund aus Groß Schenkenberg (Kreis Stormarn) gezüchtet hat.

„Selbstbewußt sind sie, aber nicht aggressiv, sie sind lebhaft, aber bellen kaum, und sie riechen nicht nach Hund“, faßt der stolze Züchter die Vorteile seiner „Schenkenberger“zusammen. Letztere Eigenschaften verdanken sie ihrem Vater „Tambo“, einem Basenji. Diese afrikanische Urhundrasse hat keinen Eigengeruch und verständigt sich statt mit Bellen mit einer ausgeprägten Lautsprache. Von der Mutter, einer Boston-Terrierhündin, haben die Jungen ihre Anhänglichkeit und ihr verspieltes Wesen geerbt.

Seit 1994 züchtet der 59jährige Weber Boston Terrier. „Diese Rasse hat eine angezüchtete Plattschnauze, so daß die Hunde unter regelrechter Atemnot leiden. Das wollten wir durch die Kreuzung mit dem Basenji ausgleichen“, erklärt er. Noch ist der „Schenkenberger Urtyp“vom Verein Deutscher Hundezüchter (VDH) nicht als Rasse anerkannt. Das kann erst in der fünften Generation geschehen. Doch die Hundefreunde stört das offenbar nicht, sieben der neuen Welpen sind bereits vergeben.

Auch bei Jürgen Weber soll es mit der Zucht weitergehen. Dazu sucht der Züchter nur noch einen neuen Basenji-Rüden als Partner für seine Boston Terrier „Mena“und „Carla“, um das Erbgut möglichst breit zu halten. Und wenn der Neue „Mena“und „Carla“sympatisch ist, steht weiteren kleinen „Schenkenbergern“nichts mehr im Wege. Eva-Maria Mester