Gabriel Laub gestorben

Der Schriftsteller und Satiriker Gabriel Laub ist in der Nacht zu Dienstag nach einem langen Krebsleiden im Alter von 69 Jahren in Hamburg gestorben. Gemäß seinem eigenen Wunsch wird der „Pole von Geburt“, „Tscheche aus Neigung“und „Weltbürger ohne Weltpaß“, wie Laub sich selbst bezeichnete, in Israel beerdigt.

Laub wurde 1928 im polnischen Bochnia als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Nach dem Krieg studierte er in Prag, war dort später als Journalist und Übersetzer tätig. Nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen 1968 emigrierte er nach Hamburg. Seit 1969 schrieb Laub, der fast 30 Bücher, unzählige Glossen, Kommentare und Kurzgeschichten verfaßte, in deutscher Sprache. Unter dem Titel Denken verdirbt den Charakter erschien 1984 eine Aphorismensammlung des Autors, der an diese Kurzform als Zukunft der Literatur glaubte. Sein satirisches und politisches Engagement entsprang der Erkenntnis, daß „alle Macht vom Volke ausgeht und nie wieder zurückkommt“.

Laub war mehrere Jahre Vorsitzender des Exil-PEN-Clubs, Mitglied der Freien Akademie der Künste, der Hamburger Autorenvereinigung und des Internationalen Schutzverbandes deutschsprachiger Autoren. dpa/ck