Lokalkoloratur

Das Plakat verfolgte Richard Golz bis in den Schlaf. „GOLZ RAUS“war die stete Forderung eines HSV-„Fans“. Lange ward das ominöse Banner nicht gesichtet: Der so Gescholtene saß seit Saisonbeginn nur auf der Bank. Vorigen Sonnabend durfte der mit 199 Zentimetern längste Bundesligakeeper in München wieder spielen. „Erfahrung zählt im Abstiegskampf“, meinte Trainer Frank Pagelsdorf. Golzens 273. Erstligaeinsatz wurde zur „Katastrophe“: Nach 11,48 Sekunden schon kassierte der 29jährige das damit flotteste Bundesligator. Am Ende stand es 3 : 0 für die Bayern – und der dienstälteste HSV-Profi am Pranger: „GOLZ RAUS“entfaltete sich auch im Olympiastadion; Pagelsdorf sekundierte gestern: „Richard wirkt unsicher.“Darum hat Golz „bis Saisonende“nun wieder Pause. Nach der erneuten Degradierung wird der hochsensible Keeper wohl kein Pflichtspiel mehr für den HSV bestreiten. Und das Plakat hätte seinen Zweck erfüllt. cleg