Siemens kooperiert mit Microsoft

■ Bei elektronischen Geräten arbeiten die Münchener künftig auch mit Windows CE. Bill Gates mit Sahnetorten beworfen

Berlin/München (taz/rtr/AFP) Siemens und Microsoft wollen bei der Steuerung für Geräte aller Art zusammenarbeiten. Eine entsprechende Absichtserklärung werden Siemens-Chef Heinrich von Pierer und Microsoft-Chef Bill Gates heute in München unterzeichnen. Automatisierungsanlagen, Telefonanlagen, Autoelektronik oder auch Hausgeräte würden damit künftig über eine Bedieneroberfläche auf Basis des Betriebssystems Windows CE gesteuert. Damit werde eine erhebliche Vereinheitlichung geschaffen, nachdem es bislang für die Steuerung solcher Systeme eine Vielzahl unterschiedlicher Lösungen gebe, sagte ein Siemens-Sprecher ergänzend.

Das Microsoft-Betriebssystem CE wurde ursprünglich für kleine Rechner, wie tragbare Kleincomputer (sogenannte Palmtops) entwickelt. CE ist Teil der Microsoft- Strategie. Ausgehend von der beherrschenden Stellung bei Personalcomputern sollen auch die „dümmeren“ Geräte mit einem Microsoft-Betriebssystem laufen. Im Bereich der leistungsstärkeren Server für Computernetze in Unternehmen hat Microsoft mit Windows NT in den letzten Jahren schon 50 Prozent des Weltmarktes erobert.

Bill Gates ist derzeit auf Europa-Tournee. Während er in Bayern und Frankreich mit Konzernchefs und den Spitzen des Staates plaudert, wurde er am Mittwoch in Brüssel Opfer einer belgischen Spezialität: Im Europa-Viertel erwischte ihn trotz eines geheimen Terminkalenders eine Gruppe der berüchtigten Tortenwerfer „Entarteur“. Mindestens eine Sahnetorte traf Gates dabei mitten ins Gesicht, nach Aussagen des Chefs der Gruppe landeten sie sogar vier Treffer. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga will Bill Gates jedoch keine Anzeige erstatten. rem