Stadtwerke achten auf Tarifverträge

■ Streit zwischen IG Bau und Energieversorger ausgeräumt

„Hochzufrieden“ist die IG Bau. Grund für die Freude bei der Gewerkschaft: Die Stadtwerke hätten zugesagt, künftig von ihren Auftragnehmern die Einhaltung von Tarifverträgen zu verlangen. Das Verhältnis zu den Stadtwerken habe sich entspannt, so der Bremer IG-Bau-Geschäftsführer und SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Wolfgang Jägers.

Zwischen der IG Bau und den Stadtwerken war es zum Streit gekommen, als der Energieversorger im Dezember von den Baufirmen verlangt hatte, für 15 Prozent weniger Geld Stadtwerke-Leitungen zu verlegen (taz berichtete). Mit der angebotenen Bezahlung, so die Klage der Gewerkschaft wie der Bauunternehmer, könnten deutsche Tariflöhne nicht gezahlt werden. Die Firmen hatten die Beschäftigten unter Druck gesetzt, für weniger Geld zu arbeiten und Zusatzleistungen wie Weihnachtsgeld zu kürzen. Unternehmer wollten sich auf Kosten des Tarifbruchs bereichern und ihre alten Gewinnerwartungen wieder herstellen, so die Gewerkschaft.

Jetzt hätten die Stadtwerke deutlich gemacht, daß sie Verstöße gegen geltendes Recht keineswegs akzeptieren würden, erklärte Jägers. Wenn Arbeitgeber Gesetze brächen und deswegen Stadtwerke-Aufträge verlören, gefährdeten sie nun Arbeitsplätze. jof