Deutsche Bank streicht doch Stellen

■ Bald etwa 9.000 Angestellte weniger. Spekulation über Fusionen

Berlin/Frankfurt am Main (taz/ dpa/rtr) – Die Deutsche Bank will bis zum Jahr 2001 etwa 9.000 ihrer weltweit 76.000 Stellen streichen. Einen entsprechenden Bericht der Financial Times bestätigte Banksprecher Walter Schumacher am Samstag in Frankfurt. 5.000 Arbeitsplätze sollen nach den derzeitigen Vorstellungen in Deutschland entfallen, 4.000 im Ausland. Bei einer Fluktuation im Personalbestand von elf Prozent jährlich werde es aller Voraussicht nach nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen. Einen entsprechenden Bericht des Wall Street Journals hatte die Bank kürzlich noch als „reine Spekulation“ bezeichnet (taz vom 31.Januar).

Die größte der deutschen Banken hatte vor kurzem eine Neustrukturierung zur „nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes“ angekündigt. Dazu will die Deutsche Bank 2,5 Milliarden Mark aus dem Jahresüberschuß von 1997 einsetzen. Eine Milliarde Mark davon würden für Personal- und Sachkostenreduktionen verwandt, sagte Schumacher. Diese Informationen stehen auch in einem Brief des Vorstandssprechers Rolf Breuer an alle Mitarbeiter.

Eine Sprecherin der Deutschen Bank in New York hat am Freitag einen Kommentar zum Bericht einer US-Börsenzeitung abgelehnt, die Bank wolle das US-Institut J.P. Morgan übernehmen. In Branchenkreisen hieß es, es sei wenig wahrscheinlich, daß an den Gerüchten etwas dran sei. An der Börse in Frankfurt hatten hingegen Spekulationen über ein Zusammengehen von Deutscher Bank und Crédit Suisse den Kurs der Deutsche-Bank-Aktie in die Höhe getrieben. Auch dazu lehnten die Beteiligten jeden Kommentar ab. rem