Reden ohne Gerry Adams

■ Britische Regierung will Ausschluß Sinn Féins von den Nordirland-Friedensgesprächen

Dublin (AFP) – Die britische Regierung hat gestern den Ausschluß der Partei Sinn Féin, des politischen Flügels der IRA, von den Nordirland-Friedensgesprächen beantragt. Wie ein britischer Regierungssprecher mitteilte, verlangte Nordirlandministern Mo Mowlam dies bei einer Sitzung in Dublin, an der auch irische Regierungsvertreter und Unterhändler von sieben katholischen und protestantischen Parteien Nordirlands teilnahmen. Sinn-Féin-Chef Gerry Adams habe den Antrag zurückgewiesen. Der Vorsitzende der Gespräche, Ex-Senator George Mitchell, nahm den Antrag Mowlams an und unterbrach die Sitzung für Beratungen.

Die nordirische Polizei hatte die IRA beschuldigt, für zwei Morde in der vergangenen Woche verantwortlich zu sein. Die größte protestantische Partei, die Ulster Unionist Party (UUP), hatte daraufhin erklärt, daß sie den Gesprächen so lange fernbleibe, bis Sinn Féin ausgeschlossen sei. Bei seiner Ankunft in Dublin sagte Adams, es gebe keinen Grund für den Ausschluß, da der seit sieben Monaten geltende IRA-Waffenstillstand noch in Kraft sei. Ein UUP-Vertreter hingegen zeigte sich mit Mowlams Initiative zufrieden und sagte, er rechne damit, daß Sinn Féin bis zum heutigen Dienstag die Gespräche verlassen werde. Kommentar Seite 12