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: Aus für Voscherau

Hamburgs Ex-Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) wird nicht als Direktkandidat für den Bundestag antreten. Das teilte er Detlef Scheele, SPD-Chef Nord, und Bausenator Eugen Wagner, SPD-Chef Mitte, gestern in einem Brief mit. Er sei „enttäuscht“und fühle sich von seinem langjährigen Weggefährten Wagner „schlecht behandelt“. Der Kreis Mitte hatte zuvor bereits den prominenten SPD-Außenpolitiker Freimut Duve mit der Gegenkandidatur des Wagner-Zöglings Johannes Kahrs derart brüskiert, daß er nach 17 Jahren Bundestag das Handtuch warf. Scheele hatte anschließend Voscherau ins Gespräch gebracht, doch der Kreis Mitte zog nicht mit.

„Ich bin sehr erstaunt, daß ein Duve und ein Voscherau mit der Kandidatur eines Johannes Kahrs in die Wüste geschickt werden können“, so Scheele. „Da fällt man vom Glauben ab.“Der linke Kreis Nord hatte den Parteirechten Voscherau „einstimmig“für den Wahlkreis 12 vorgeschlagen. Daß Mitte nun eine „Situation hergestellt hat, in der Voscherau nicht mehr antreten kann“, findet Scheele „echt kompliziert“. Scheele will die Kandidatur Kahrs' nicht unterstützen. Gestern abend berieten die Parteigremien erneut über die Kandidatenfrage. Heute soll gewählt werden. sim