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Alle Fraktionen für die Deutschlandhalle

■ Nach CDU, PDS und Bündnisgrünen ist nun auch die SPD-Fraktion gegen den Abriß

Steht die Deutschlandhalle nun doch nicht vor dem Aus? Nach CDU, Bündnisgrünen und PDS spricht sich jetzt auch die SPD- Fraktion für die erneute Inbetriebnahme der erst zum Jahresbeginn geschlossenen Halle aus. „Wir halten eine private Betriebnahme durchaus für chancenreich“, erklärte SPD-Fraktionssprecher Peter Stadtmüller.

Über die Schließung der Deutschlandhalle war 1996 entschieden worden. Ihr Abriß würde nach Schätzungen 11 Millionen Mark kosten. Dieses Geld steht im Landeshaushalt bislang nicht zur Verfügung. Den Sanierungsbedarf hat die für die Halle zuständige Wirtschaftsverwaltung darüber hinaus mit 60 bis 70 Millionen Mark veranschlagt.

Bei der SPD geht man laut Stadtmüller jetzt davon aus, daß eine Grundsanierung jedoch bereits für 7 bis 8 Millionen Mark durchführbar und für mögliche Privatinvestoren durchaus auch attraktiv sei. „Die Ausstattung der Halle stammt zwar teilweise noch aus den 30er Jahren“, so Stadtmüller, „aber sie ist keineswegs baufällig“. Durch Ausschreibungen müsse man jetzt aktiv nach einem privaten Betreiber suchen, fordert die SPD-Fraktion.

Michael Wehran, Pressesprecher des Wirtschaftssenators, bezweifelt, daß dieser Betreiber gefunden werden kann. „Angesichts des defizitären Spielbetriebs der letzten Jahre hat sich gezeigt, daß der Betrieb der Deutschlandhalle langfristig nicht rentabel ist“, so Wehran. Grundsätzlich sei auch seine Verwaltung nicht für einen Abriß. Doch aus eigener Tasche wolle man kein Geld investieren.

Wehran verweist auf die zwei neuen Hallen im Bezirk Prenzlauer Berg, die Max-Schmeling- Halle und das Velodrom, die für Veranstalter und Besucher gleichermaßen attraktiv und wirtschaftlich zudem auch noch rentabler als die Deutschlandhalle seien. Doch SPD-Fraktionssprecher Peter Stadtmüller betont, daß „eine Inbetriebnahme der Deutschlandhalle auch neue Kaufkraft und wirtschaftliche Impulse mit sich bringen würde. Berlin kann drei Hallen vertragen.“ Bündnis 90/Die Grünen äußerten kürzlich den Verdacht, mit der Schließung der Deutschlandhalle entfalle für die Betreiber der neuen Sporthallen ein unliebsamer Konkurrent. Kerstin Marx

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