Trainer foult Spieler

■ FC St. Pauli spielt in Gütersloh 1:1

Kaum gesundet, wurde Stürmer Jouri Savitchev gestern beim FC Gütersloh schon wieder umgehauen. Böse war seine Mannschaft darüber nicht – erstens war der Russe nicht verletzt, und zweitens bekam St. Pauli für das Foul des Gütersloher Mittelfeldspielers Christian Meyer einen Elfmeter. In der 90. Spielminute war das, und der FC lag 0:1 hinten. Jens Scharping schoß, traf, und St. Pauli blieb auch im fünften Spiel hintereinander ungeschlagen.

Dabei waren die Paulianer zu diesem Zeitpunkt bereits in der Unterzahl: Angreifer Cem Karaca mußte in der 78. Minute den Platz verlassen. Er hatte einen Gegenspieler so gründlich gefoult, daß er erst die gelbe und dann die rote Karte bekam. In den letzten 12 Minuten war das Hamburger Team deshalb nur noch zu zehnt vor den 12.000 Zuschauern im Heidewaldstadion.

Keine Mannschaft hat in dieser Saison so wenig Gegentore kassiert wie der FC Gütersloh. Genau 14 sind es jetzt, gegenüber 21 bei St. Pauli. Und beide Teams recken sich nach einem Platz in der Aufsteigergruppe. „Große Ausrutscher dürfen wir uns nicht erlauben“, hatte Trainer Gerhard Kleppinger bereits vor dem Spiel verkündet.

Den peinlichsten Ausrutscher leistete sich dann auch der Gütersloher Trainer Hannes Linßen. Er wurde nach 18 Minuten von der Tribüne verbannt, weil er dem Hamburger Spieler Markus Marin an den Kragen gegangen war. Der hatte einen Gütersloher gefoult.

Insgesamt war das Spiel ebenso ruppig wie ausgeglichen: In der ersten Hälfte stürmten fast nur die Gastgeber, nach der Pause griffen die Paulianer an. Matthias Scherz hatte gleich dreimal die Chance, sich und seine Kollegen in Führung zu bringen. Statt dessen schoß Güterslohs Mittelfeldspieler Janosch Dziwior in der 72. Minute das Tor zur 1:0-Führung – vorbereitet ausgerechnet von einem ehemaligen Hamburger. Der Ex-HSVler Uysal spielte Dziwior den Ball zu.

Vom 1:1-Endstand profitieren die Gastgeber mehr als das Hamburger Team. St. Pauli hockt mit 28 Punkten weiterhin auf dem sechsten Tabellenplatz. Der FC Gütersloh hat jetzt 41 Punkte und ist damit auf Rang vier geklettert. juw/dpa